Italienische Mafia auf Beutezug: Bauern fürchten um ihre Ernte

Apulien (Italien) - Angst und Schrecken machen sich unter den italienischen Bauern breit. Die Mafia geht wieder um und greift bei ihren Überfällen zu rigorosen Mitteln. Doch müssen die Landarbeiter nicht um ihr Leben bangen, sondern um ihre Oliven!

Schlechte Ernteerträge und steigende Produktionskosten lassen die Preise für Olivenöl in die Höhe schießen. (Symbolbild)
Schlechte Ernteerträge und steigende Produktionskosten lassen die Preise für Olivenöl in die Höhe schießen. (Symbolbild)  © Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Laut einem Bericht von Daily Star probiert die italienische Mafia derzeit, die Kontrolle über den globalen Olivenhandel zu übernehmen.

Aufgrund von Ernteausfällen und steigenden Produktionskosten in den letzten Jahren ist das Öl zu einem echten "grünen Gold" geworden. So bekriegen sich derzeit verschiedene Mafiafamilien, indem sie versuchen, so viele Oliven wie möglich zu erbeuten.

Erst vor wenigen Tagen ereignete sich im süditalienischen Apulien ein Überfall am helllichten Tage, bei dem fünf Mafia-Mitglieder einen Lkw kaperten, in dem Olivenöl im Wert von über 300.000 Euro transportiert wurde.

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Immer wieder kommt es derzeit in dieser Region zu Überfällen, sodass die Bauernorganisation "Coldiretti" nun ihre Mitglieder dazu aufgerufen hat, sich selbst und ihre Ernte zu schützen. So sollen sie ihr Land durch Helikopter überwachen lassen, ihre Tanklaster mit GPS-Trackern ausstatten und bei Transporten einen Polizei-Konvoi anfordern.

In einem Statement sagt Pietro Piccioni, der Leiter der Organisation: "Während der Erntezeit überfallen Räuber im gesamten Land die Farmen. In der Nacht müssen die Oliven wie Diamanten bewacht und tagsüber zu den Mühlen eskortiert werden."

Mafiosi schlagen mit Vorschlaghammer auf Bäume ein

Anstelle die Früchte einfach vom Baum zu pflücken, schlagen die Diebe brutal auf den Baumstamm ein. (Symbolbild)
Anstelle die Früchte einfach vom Baum zu pflücken, schlagen die Diebe brutal auf den Baumstamm ein. (Symbolbild)  © Clara Margais/dpa

Doch die Mafia hat es nicht nur auf bereits raffiniertes Olivenöl abgesehen. Auch die "rohen" Früchte werden direkt von den Bäumen auf den Plantagen gestohlen.

Dafür haben sich die Diebe eine perfide Methode einfallen lassen: Sie schleichen sich an einen Olivenbaum heran und spannen darunter ein Auffangnetz für die Oliven. Dann hämmert einer der Mafiosi mit einem Vorschlaghammer gegen den Stamm der Pflanze, um so die Früchte aus den meterhohen Baumkronen zu lösen.

Durch diese Methode können sie in wenigen Minuten von einer Pflanze bis zu 30 Kilogramm Oliven erbeuten.

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Doch für die Bauern ist dies der blanke Horror. Der Vorschlaghammer hinterlässt an den Bäumen bleibende, oftmals irreparable Schäden, von denen sich die Pflanze meist nicht wieder erholt.

Die Bauern werden so also nicht nur der aktuellen, sondern auch mehreren, zukünftigen Ernten beraubt.

Titelfoto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa

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