Hohe Geldstrafe für die falsche Aussprache von "Bruschetta"? Ein neues Gesetz macht es möglich
Rom - Die rechts-nationalistische Regierung um Giorgia Meloni (46) hat genug davon, dass ihre Sprache "bastardisiert" wird. Ein neues Gesetz soll nicht nur Englisch in offiziellen Dokumenten verbieten, es ermöglicht auch hohe Geldstrafen für die falsche Aussprache!
Ein neues Gesetz soll Anglizismen aus dem Italienischen vertreiben, da es die Sprache "erniedrigt und demütigt", so der Entwurf laut CNN. So müssten in der Zukunft Beamte circa 5000 bis 100.000 Euro Strafe zahlen, sollten sie englische Wörter im offiziellen Schriftverkehr verwenden oder schlichtweg im alltäglichen Sprachgebrauch auf Arbeit.
Diese Regelung gilt des Weiteren auch für ausländische Unternehmen, die Jobbeschreibungen sowie den Schriftverkehr rein Italienisch halten müssten. Wenn es nach dem Kulturminister geht, würde das Gesetz sogar noch auf Schulen, Universitäten, Werbung und Businessmeetings erweitert werden, berichtet Business Insider. Bei der Erweiterung geht es insbesondere auch um die korrekte Aussprache.
In italienischen Restaurants in Deutschland hört man oft, wie die klassische Vorspeise "Bruschetta" falsch ausgesprochen wird. Denn viele Deutsche sprechen das Wort so aus, wie es geschrieben wird - obwohl das "sch" eigentlich als "k" ausgesprochen werden muss.
Wenn man also in Italien oft geschäftlich unterwegs ist und Probleme mit der Aussprache mancher Begriffe hat, sollte man daran arbeiten. Denn sonst könnte es ein sehr teurer Fehler werden.
Noch muss man sich darüber aber keine Sorgen machen, da der Gesetzesentwurf noch ganz am Anfang steht.
Das Gesetz erhält vor allem von Akademikern viel Zuspruch
Das Gesetz ist noch nicht beschlossen. Erst in den kommenden Wochen soll darüber im Parlament debattiert werden. Da aber vor allem Sprache schwer zu kontrollieren ist, ist es fragwürdig, wie die Durchsetzung des Gesetzes vor allem bei gesprochener Sprache kontrolliert werden soll.
Für die Politiker der Regierungspartei ist die Verordnung nicht nur ein Mittel, um die italienische Sprache "zu schützen", sondern auch Italiens "Identität".
"Es ist nicht nur eine Frage der Mode, wie die Moden vergehen, sondern die Anglomanie hat Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes", zitiert CNN die Begründung aus dem Gesetzesentwurf.
Aus dem alltäglichen Sprachgebrauch sollen auch Wörter wie "Deadline" oder "Briefing" langsam verschwinden und durch italienische ersetzt werden. Dies könnte die Sprache jedoch verkomplizieren. Denn die Anglizismen bilden oft auch kürzere und prägnantere Alternativen zur italienischen Übersetzung.
Besonders deutlich wird es bei dem Wort "Spender". Im Italienischen wird dafür der Begriff "Dispenser" aus dem Englischen verwendet. Sollte das Gesetz durchkommen, würde daraus die Wortgruppe "dispensatore di liquido igienizzante per le mani" werden, berichtet Euro News.
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