Explosion bei Staudamm: Mindestens drei Tote - "kaum noch Hoffnung für die Vermissten"
Bargi (Italien) - Bei einem schweren Unglück in einem Wasserkraftwerk in Italien gibt es drei Tote zu beklagen, vier weitere Personen werden noch vermisst. Eindringendes Wasser erschwert die Rettungsarbeiten erheblich. Die Einsatzkräfte gehen vom Schlimmsten aus.
Nachdem eine schwere Explosion das Wasserkraftwerk von Bargi am Suviana-Stausee in der Region Bologna erschüttert hatte, gibt es kaum noch Hoffnung, Überlebende zu finden. Das teilte Luca Cari, Kommunikationsmanager der Feuerwehr, gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa mit.
Demnach habe man vier zum Teil schwer verletzte Personen aus dem unterirdischen Komplex retten können. Drei Personen überlebten das Inferno hingegen nicht, vier weitere Personen werden noch vermisst.
Fest steht, dass eine Turbine aus noch zu klärender Ursache am Dienstag gegen 14.30 Uhr im achten Untergeschoss explodierte. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich mehrere Arbeiter in der Anlage auf.
Was letztendlich zum Unglück führte, ist noch völlig unklar.
Explodiertes Wasserkraftwerk in Italien: Einsatzkräfte sprechen von "schwieriger Situation"
Derweil hat das verheerende Unglück offenbar das Kraftwerk enorm beschädigt. Wasser aus dem nahegelegenen Stausee dringt in den Komplex ein und stellt die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen.
"Die Situation ist sehr schwierig. Das Wasser steigt", berichtet Feuerwehrsprecher Luca Cari. Das havarierte achte Untergeschoss befindet sich unterhalb des Seespiegels. Dort sei das Wasser bereits auf 40 Zentimeter gestiegen, berichtet der Sprecher.
Für die Einsatzkräfte sei die Situation vor Ort lebensgefährlich. Noch habe man das Leck nicht lokalisieren können. Starke Rauchentwicklung habe in den Minuten nach dem Unglück die Rettungsarbeiten zusätzlich erschwert.
Das zwischen Florenz und Bologna gelegene Wasserkraftwerk wird vom Konzern Enel betrieben. Zuletzt sollen in der 1932 eröffneten Anlage neue Turbinen, die von einem Konsortium um den deutschen Anbieter Siemens geliefert wurden, installiert werden.
"Wir arbeiten nicht mit großer Hoffnung, die Vermissten lebend zu finden, das Szenario vor uns lässt uns das nicht vermuten", so der Sprecher.
Titelfoto: Montage: Feuerwehr Italien