Jahrelange Folter im Iran: Mullah-Regime richtet deutschen Menschenrechtler (†69) hin!
Teheran (Iran) - Bestürzende Nachrichten aus dem Iran: Der inhaftierte Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd (†69) ist in Teheran hingerichtet worden! Im Februar 2023 war er wegen (nach internationaler Auffassung) haltloser Terrorvorwürfe zum Tode verurteilt worden - am Montagmorgen (Ortszeit) wurde das grausame Urteil vollstreckt.
Das verkündete das offizielle iranische Justizportal Misan am Montagabend (Ortszeit).
2020 war Sharmahd Berichten zufolge von iranischen Geheimdienstlern während einer Geschäftsreise, für die er in Dubai zwischenlanden musste, entführt worden.
Vor laufender Kamera gestand er, vermutlich durch Folter dazu gezwungen, wenig später, dass er mit Terroristen zusammengearbeitet habe.
Jahrelang soll der in Peine und Hannover aufgewachsene Unternehmer und Menschenrechtler trotz internationaler Kritik weitergefoltert worden sein, ehe er schließlich - ohne ein echtes rechtsstaatliches Verfahren - nach einem Schauprozess wegen "Korruption auf Erden" schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt wurde!
Hinrichtungen - in der Regel durch Erhängung - stehen im Iran auf der Tagesordnung, doch westlichen Ausländern wird in der islamischen Republik nur äußerst selten solch ein Strafmaß zuteil.
Die deutsche Bundesregierung hatte Sharmahds Inhaftierung sowie das Urteil stets scharf kritisiert. Menschenrechtler - insbesondere Gazelle, die in den USA lebende Tochter des Verurteilten - kämpften bis zuletzt für die Freilassung des 69-Jährigen.
Sie warf dem Auswärtigen Amt regelmäßig Untätigkeit in der Angelegenheit vor.
Djamshid Sharmahd klärte über die Verbrechen der iranischen Regierung auf
Djamshid (auch Jamshid oder Dschamschid geschrieben) Sharmahd wurde 1955 in Teheran geboren. Sieben Jahre später zog er mit seinem Vater nach Deutschland. Zwischenzeitlich kehrte er zurück in den Iran, verließ das Land aber 1979 nach der Islamischen Revolution wieder. 1995 erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit.
Seit 2003 lebte der Deutsch-Iraner in den Vereinigten Staaten, wo er ein Softwareunternehmen gründete. Den iranischen Machthabern wurde er ein Dorn im Auge, indem er Verbrechen der schiitischen Machthaber publik machte und eine Website betrieb, die über die Lage im Iran und die Machenschaften des Mullahregimes aufklären sollte.
Das vollstreckte Todesurteil dürfte in den diplomatischen Beziehungen zwischen Teheran und Berlin zu neuen Spannungen führen.
Erstmeldung 17.40 Uhr. Zuletzt aktualisiert 18.44 Uhr.
Titelfoto: Koosha Falahi/Mizan/dpa