Intersexueller TikTok-Star hat Hoden und Vagina: "Sex fühlt sich inzwischen gut an"
Melbourne (Australien) - Blume wurde sowohl mit Hoden als auch einer Vagina geboren. In einem Podcast sprach der TikTok-Star nun darüber, wie schmerzhaft sein Sexleben oft sein konnte und wieso sich Geschlechtsverkehr inzwischen richtig gut anfühlen würde.
Bis zum 16. Geburtstag glaubte Blume aus der australischen Stadt Melbourne, biologisch ein Mädchen zu sein. Dann erklärten Ärzte jedoch, dass Blume weder nur Frau, noch nur Mann sei - vielmehr sei Blume intersexuell und verfüge über Merkmale beider Geschlechter.
Im "I've Got News For You"-Podcast erklärte Blume, dass Blume gar nicht über eine Gebärmutter verfügen würde, sondern mit Hoden innerhalb des Körpers aufgewachsen sei. "Ich hatte keine Operationen, also hätte ich meine Geschlechtsdrüsen entfernen lassen können, aber ich habe mich entschieden, sie zu behalten, weil sie nur ihre Arbeit machen", erklärte Blume.
"Es stört mich nicht wirklich, aber ich wurde ohne eine voll ausgebildete Vagina geboren, also hätte ich mich operieren lassen können, um eine zu bekommen", erzählte Blume von Abwägungen, die in der Jugend gemacht werden mussten.
"Aber mein Arzt hat mir empfohlen, auf eine Operation zu verzichten und mir selbst eine [Vagina, Anm. d. Red.] mit einem Verfahren namens Dilatation zu schaffen." Genau das tat Blume dann auch - obwohl der Prozess schmerzhaft war.
Auf Instagram gewehrt Blume intime Einblicke
Wie viele intersexuelle Personen gibt es?
"Dilatation ist der Prozess, bei dem versucht wird, eine Vagina zu schaffen. Es ist im Grunde wie mit vielen verschiedenen Stöcken, würde ich sagen. Du musst sie im Grunde nur reinstecken und dehnen", erklärte Blume. Für das Ergebnis hätten sich die Schmerzen aber gelohnt.
"Nach der Dilatation konnte ich Hetero-Geschlechtsverkehr - Penis-in-Vagina-Geschlechtsverkehr - haben." Inzwischen sei alles völlig in Ordnung. "Ich nehme an, es fühlt sich genauso an wie für eine typische Frau, [...] es fühlt sich gut an, das ist alles, was ich weiß."
Intersexualität kommt zwar relativ selten vor, allerdings doch deutlich häufiger, als viele Menschen wahrscheinlich annehmen würden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass rund eins von 5000 Neugeborenen divers ist. Einige glauben indes sogar, dass uneindeutige Genitalien noch deutlich häufiger auftreten, nämlicher bei einer von 500 Personen.
Titelfoto: Fotomontage: blumekind_