Wettlauf gegen die Zeit: Neun Bergmänner nach Unglück in Mine eingeschlossen

Umrangso (Assam/Indien) - Schweres Grubenunglück in Indien: Seit Montag sind neun Bergleute in einem abgelegenen Kohlebergwerk eingeschlossen. Die Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren - doch die Zeit drängt.

Der Schacht wurde plötzlich überflutet.
Der Schacht wurde plötzlich überflutet.  © Directorate of Public Relations, Ministry of Defence, Govt of India

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.

Nach einem schweren Minenunglück im ostindischen Bundesstaat Assam stehen die Einsatzkräfte vor großen Herausforderungen.

In einer abgelegenen Kohlemine im Distrikt Dima Hasao kam es am Montagmorgen zu einem plötzlichen Wassereinbruch, berichtet die Zeitung The Hindu. Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen sich bis zu 20 Bergleute in der havarierten Mine aufgehalten haben, neun werden noch immer vermisst.

Tödliche Messerattacke: Teenager in Bus erstochen
Großbritannien Tödliche Messerattacke: Teenager in Bus erstochen

Doch die Mine liegt in schwer zugänglichem Gebiet. Erst Stunden nach dem ersten Notruf trafen Teams mit Spezialwerkzeug an der Unglücksstelle ein. Die Pumpen laufen seitdem auf Hochtouren. Inzwischen sind Marinetaucher und Ingenieure der indischen Armee vor Ort. Auch Soldaten der Eliteeinheit Assam Riles und Hubschrauber unterstützen die Rettungsarbeiten.

"Die Mine wurde gestern überflutet – die Quelle war im Inneren", sagte Mayank Kumar, Bezirkspolizeichef in Dima Hasao, der Nachrichtenagentur Reuters. Er vermutet, dass die Bergleute auf eine unterirdische Wasserader stießen und von den eindringenden Wassermassen überrascht wurden.

Innerhalb weniger Minuten muss die Grube vollgelaufen sein. Der Wasserstand in der vollgelaufenen Mine betrug zwischenzeitlich 30 Meter.

Die Gegend um die abgelegene Mine ist nur schwer zugänglich.
Die Gegend um die abgelegene Mine ist nur schwer zugänglich.  © Directorate of Public Relations, Ministry of Defence, Govt of India
Taucher der indischen Armee machen sich bereit.
Taucher der indischen Armee machen sich bereit.  © Directorate of Public Relations, Ministry of Defence, Govt of India
Rettungskräfte seilen sich in die Unglücksmine ab.
Rettungskräfte seilen sich in die Unglücksmine ab.  © Eastern Command, Indian Army

Unglück in Kohlemine in Assam fordert mindestens drei Tote

In einem Lageupdate am Dienstagmorgen teilten die Retter dann mit, dass man drei Leichen in der überfluteten Kohlegrube entdeckt habe. Die Toten konnten bislang noch nicht geborgen werden.

Die Rettungsarbeiten dauern an. Doch die Chancen, die verbleibenden sechs Männer noch lebend zu finden, werden immer geringer.

Viel zu oft kommen Bergleute bei Grubenunglücken ums Leben. So starben im November 2023 elf Menschen in einer südafrikanischen Mine, nachdem es zu einem technischen Defekt an einem Lift gekommen war. Im Sommer 2024 waren zwischenzeitlich 74 Kumpel bei einem schweren Grubenunglück in Polen verschüttet, ein Bergmann starb.

Titelfoto: Directorate of Public Relations, Ministry of Defence, Govt of India

Mehr zum Thema Indien: