Schon mehr als 150 Menschen infiziert: Gefährliche Krankheit auf dem Vormarsch

Bengaluru (Indien) - Die Infektionszahlen steigen rapide an. In Südindien ist das gefährliche KFD-Virus auf dem Vormarsch. Schon mehr als 150 Menschen sind infiziert, vier Tote gab es bislang zu beklagen. Die Behörden sind besorgt.

Das gefährliche Virus wird häufig von Affen übertragen.  © Montage: 123rf/19730424, 123rf/mshmeljov

Das Kyasanur-Wald-Fieber (KFD) ist in Südindien ausgebrochen. Betroffene klagen über plötzlichen Schüttelfrost, Fieber und Kopfschmerzen, nach drei bis vier Tagen kommen schwere Symptome wie Muskelschmerzen, Erbrechen und Blutungen hinzu.

Nun steigen die Infektionsraten im indischen Bundesstaat Karnataka rapide an, berichtet die Zeitung "Times of India". Schon 153 Menschen haben sich mit dem Erreger infiziert. Vier Patienten überlebten nicht.

Das Kyasanur-Wald-Fieber, manchmal auch Affenfieber genannt, wird durch Zeckenbisse übertragen. In vielen Fällen kommt es allerdings zu einer Übertragung durch infizierte Affen. Die Krankheit wurde 1957 entdeckt.

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Bedrohlich: Bei allen vier Verstorbenen - es handelt sich um Kinder - wurden zunächst Anzeichen einer Erholung festgestellt. Dann schlug der Erreger zurück und raffte die kleinen Patienten dahin.

Die Ärzte stehen vor einem Rätsel: "Ich habe jeden Fall persönlich im Detail untersucht. Wir stellen fest, dass jeder Todesfall eine andere Ursache hatte", sagte Dr. Ansar Ahmed, der mit den Fällen vertraut ist, zu "Times of India".

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Zeckenbisse spielen eine wichtige Rolle. (Symbolbild)  © 123RF/Eraxion
Diese indischen Regionen gelten als KFD-Risikogebiete.  © CDC

Kyasanur-Wald-Fieber ist in Südindien auf dem Vormarsch

Zuletzt erwischte es den kleinen Rachit (8), berichtet "New Indian Express". Der Junge kämpfte zwölf Tage lang auf der Intensivstation des Krankenhauses von Manipal um sein Leben, als sich sein Zustand verbesserte, wurde er vom Beatmungsgerät genommen. Doch in der Nacht hörte sein kleines Herz auf zu schlagen. Seine ebenfalls infizierte Schwester Ramya (6) überlebte nur denkbar knapp.

Laut den Seuchenexperten der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC verbessert sich nach ein bis zwei Wochen der Zustand der meisten Infizierten, doch bei 15 bis 20 Prozent der Patienten kommt es zu einer zweiten heftigeren Symptomwelle: starken Kopfschmerzen, psychischen Aussetzern, Sehstörungen.

Für KFD-Betroffene gebe es keine Hoffnung auf vollständige Genesung. Sie leiden oft ein Leben lang unter den Folgen. Inzwischen steht ein Impfstoff zur Verfügung. Die Krankheit wurde bislang nur in Indien nachgewiesen.

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