Badhal (Indien) - Die Angst geht um. Eine mysteriöse Krankheit ist in Indien auf dem Vormarsch. 14 Menschen sind bereits gestorben. Die Behörden sind besorgt.
Fieber, Erbrechen, Bewusstseinsverlust. Dann tritt der Tod ein.
Die bislang unbekannte Krankheit hat im indischen Bundesstaat Jamnu und Kaschmir seit Anfang Dezember bereits 14 Menschen dahin gerafft, berichtet die Tageszeitung "Hindustan Times". Alle Toten sollen demnach derselben Familie angehören, leben im Dorf Badhal.
Zuletzt erwischte es die kleine Safina (†6) und ihren Onkel Mohammad (†62). Drei Jugendliche zeigen ebenfalls Symptome, ihr Zustand wurde als kritisch beschrieben, sie kämpfen derzeit im Krankenhaus um ihr Leben.
Was die Krankheit auslöst, ist noch völlig unklar. Gingen die Ärzte anfangs noch von einer Lebensmittelvergiftung aus, rückte später eine mögliche Virus-Infektion in den Fokus. "Wenn es eine Infektion oder Lebensmittelvergiftung gegeben hätte, wäre das ganze Dorf davon betroffen gewesen", sagte ein hochrangiger Beamter, der lieber anonym bleiben will, gegenüber der "Hindustan Times".
Der Beamte hält die Horror-Seuche "nicht für ein Problem der öffentlichen Gesundheit" - sie sei nicht ansteckend, hieß es.
Was hat die Menschen von Badhal krank gemacht?
Inzwischen sind Seuchen-Spezialisten der Regierung vor Ort eingetroffen, haben ihre Arbeit aufgenommen. Mehr als 12.000 Tests bei Betroffenen, Anwohnern und deren Habseligkeiten wurden durchgeführt.
Dabei konnten sogenannte Neurotoxine in den Proben der Verstorbenen festgestellt werden, berichtet die Zeitung "The New Indian Express" - kleine Partikel, die zu schweren Schäden an Hirn und Nerven führen.
Die Seuchen-Spezialisten gehen inzwischen dem Verdacht nach, dass ein Nervengift die Menschen krank gemacht haben könnte. Weitere Tests seien notwendig: Proben wurden zu den führenden Labors Indiens geschickt, umfangreichere Obduktionen angeordnet.
Inzwischen ermittelt auch die Polizei.