Nach Terror-Anschlag auf Touristen: Indien verweist alle pakistanischen Bürger des Landes

Indien - Nach dem tödlichen Angriff auf Touristen im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir hat Indien die Ausweisung aller pakistanischen Staatsangehörigen bis zum 29. April angeordnet. Nun reagierte auch Pakistan.

Nach dem tödlichen Angriff in Kaschmir verweist Indien alle pakistanischen Bürger des Landes.
Nach dem tödlichen Angriff in Kaschmir verweist Indien alle pakistanischen Bürger des Landes.  © Tauseef MUSTAFA / AFP

"Alle pakistanischen Staatsangehörigen, die sich derzeit in Indien aufhalten, müssen Indien vor Ablauf der Visa verlassen", erklärte das Außenministerium am Donnerstag in Neu Delhi.

Nach dem Angriff vom Dienstag mit mindestens 26 Toten hatte es in Neu Delhi geheißen, Pakistan unterstütze in Kaschmir "grenzüberschreitenden Terrorismus".

Im Streit um den tödlichen Angriff auf Touristen in der Region Kaschmir hat Pakistan indische Diplomaten ausgewiesen und weitere Strafmaßnahmen gegen Neu Delhi angekündigt.

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Die Regierung in Islamabad erklärte am Donnerstag mehre indische Diplomaten zu unerwünschten Personen, die das Land "sofort" verlassen müssten, wie das Büro des pakistanischen Regierungschefs Shehbaz Sharif mitteilte.

Außerdem sollen alle Visa für indische Staatsbürger mit Ausnahme von Sikh-Pilgern annulliert werden, die Grenze soll geschlossen und der Handel ausgesetzt werden.

Zahlreiche Tote bei Terroranschlag in Pahalgam

Indische Sicherheitsbeamte inspizieren den Ort in Pahalgam, an dem Militante am Dienstag wahllos das Feuer auf Touristen eröffnet haben.
Indische Sicherheitsbeamte inspizieren den Ort in Pahalgam, an dem Militante am Dienstag wahllos das Feuer auf Touristen eröffnet haben.  © Uncredited/AP/dpa

Der Angriff hatte sich am Dienstag im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs im beliebten Urlaubsort Pahalgam ereignet, der etwa 90 Kilometer von der Stadt Srinagar entfernt liegt. Die Angreifer töteten 26 Inder und einen Nepalesen.

Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Indien beschuldigt Pakistan regelmäßig, in Kaschmir bewaffnete Aufständische zu unterstützen, was Pakistan zurückweist.

Infolge des Angriffs sind die Beziehungen zwischen den beiden seit Jahrzehnten rivalisierenden Atommächten auf einen neuen Tiefstand gesunken. "Dieser Angriff wird die Beziehungen in die dunklen Tage zurückversetzen", sagte der Analyst der International Crisis Group, Praveen Donthi.

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Die nördliche Himalaya-Region Kaschmir, die mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird, ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben schon zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt.

Indien hat eine halbe Million Soldaten in der Region stationiert und geht dort seit 1989 gegen Rebellengruppen vor. Dabei wurden zehntausende Zivilisten, Soldaten und Rebellen getötet.

Originalartikel von 13 Uhr, zuletzt aktualisiert um 14.24 Uhr.

Titelfoto: Tauseef MUSTAFA / AFP

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