Massenpanik bei Vorstellungsgespräch - 1000 Bewerber streiten sich um zehn Jobs

Ankleshwar (Indien) - Drängeln, Schubsen, Treten: Ein indischer Konzern hatte zehn Stellen zu besetzen. Doch zum Walk-In-Jobinterview erschienen mehr als 1000 Bewerber, eine regelrechte Massenpanik war die Folge.

Die Arbeitswilligen hofften auf einen lukrativen Job.
Die Arbeitswilligen hofften auf einen lukrativen Job.  © X/@Bajarangi_

Wer hier einen Job will, sollte früher aufstehen.

Am Dienstag lud der indische Konzern "Thermax" Job-Kandidaten ins Lords Plaza Hotel von Ankleshwar. Zehn Stellen waren zu besetzen, eine Voranmeldung nicht nötig. Gesucht wurden hoch qualifizierte Bewerber mit einem Uni-Abschluss in Chemie und mindestens sechs bis zehn Jahren Erfahrung im Beruf.

Doch das Interesse an den gut bezahlten Jobs war wohl etwas größer als gedacht, berichtet der Sender ABP. Mehr als 1000 Arbeitswillige waren erschienen, brachten ihre Bewerbungsunterlagen mit und drängten ins Gebäude.

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Videos zeigen aufgeladene Szenen. Bewerber schubsen und drängeln. Dann geht ein Geländer unter der Last der vielen Menschen zu Bruch. Mehrere Personen fallen zu Boden, andere helfen ihnen wieder auf.

Ernsthaft verletzt wurde dem Vernehmen nach niemand. Wer den Job am Ende bekommen hat, ist nicht bekannt.

Durch die schiere Anzahl der Bewerber neigt sich das Geländer bedenklich zur Seite.
Durch die schiere Anzahl der Bewerber neigt sich das Geländer bedenklich zur Seite.  © X/@Bajarangi_
Mehrere Menschen fallen herunter, andere helfen ihnen wieder hoch.
Mehrere Menschen fallen herunter, andere helfen ihnen wieder hoch.  © X/@Bajarangi_

Was tun bei einer Massenpanik?

Bewerbungsformate wie dieses sind in Indien keine Seltenheit. Im 1,4-Milliarden-Einwohner-Staat drängen oftmals Hunderte Bewerber auf einen einzigen Job. Besonders beliebt sind Stellen in den großen Konzernen des Landes: Jobsuchende versprechen sich faire Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen und eine moderne Arbeitskultur.

Immer wieder kommt es in Indien und auch anderswo zu Massenpaniken. Nicht selten enden sie tödlich. So brach vor wenigen Tagen bei einem Tempelfest in Sri Lanka Panik unter den Teilnehmern aus, als mehrere Elefanten durchdrehten. Nur vier Tage zuvor starben mehr als 120 Menschen bei einem anderen Vorfall, als ein indischer Guru vor seinen Anhängern sprach.

Experten empfehlen: Wer in eine Massenpanik gerät, sollte versuchen, mit dem Strom zu schwimmen, die Ellenbogen auszustrecken, um sich breiter zu machen, und vor allem Ruhe bewahren.

Titelfoto: X/@Bajarangi_

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