Krankenhäuser überlastet, Stromverbrauch explodiert: Land stellt sich auf Mega-Hitzewelle ein
Neu-Delhi (Indien) - Temperaturen von mehr als 40 Grad und ein überlastetes Stromnetz: Indien stellt sich auf mehrere intensive Hitzewellen ein.
In mehreren Orten des südasiatischen Landes sind die Höchsttemperaturen auf über 40 Grad gestiegen - und es soll noch schlimmer werden.
Wie Gulf News Asia berichtet, steht Indien eine lange Hitzeperiode bevor, die bis in den Juni andauern soll.
Ungünstig: Die politischen Parteien des Landes haben gerade erst damit begonnen, große Versammlungen im Freien zu organisieren - denn in Kürze beginnt die wichtige Parlamentswahl, die sich über einen Zeitraum von sechs Wochen erstreckt.
Premierminister Narendra Modi (73), der eine dritte Amtszeit anstrebt, traf sich am Donnerstag mit Beamten, um die Situation zu besprechen. Modi betonte, dass man die Krankenhäuser besser für Notfälle ausrüsten und sich verstärkt darum bemühen müsse, Waldbrände zu erkennen und schnell zu bekämpfen.
Hitze in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit kann eine gefährliche Mischung sein. In Indien, wo die Mehrheit der 1,4 Milliarden Einwohner im Freien arbeitet, kommen jedes Jahr Dutzende von Menschen ums Leben - dazu gehören vor allem Bauarbeiter, die oft ohne großen Schutz arbeiten müssen.
Stromverbrauch Indiens steigt dank extremer Hitze immer weiter an
Laut Indischem Wetteramt soll auch der Sommer heißer als gewöhnlich werden.
"Wir stellen sicher, dass die Krankenhäuser über Kühlmöglichkeiten verfügen und alle wichtigen Medikamente vorrätig haben", sagte Ranjeet Kumar, der Leiter der Gesundheitsüberwachung im östlichen Bundesstaat Bihar. "Wir werden außerdem mehr Betten für Notfallpatienten zur Verfügung stellen."
Doch die zusätzliche Versorgung hat auch ihren Preis: So wird geschätzt, dass der Spitzenstrombedarf Indiens auf einen Rekordwert von 250 Gigawatt ansteigen wird - auch weil die Nachfrage nach Kühlgeräten und Klimaanlagen weiter zunimmt.
Das Energieministerium hat die Kraftwerke des Landes bereits aufgefordert, weiterhin Kohle zu importieren, um etwaige Engpässe in der lokalen Versorgung ausgleichen zu können. Etwa drei Viertel der indischen Stromerzeugung wird durch Kohlekraftwerke bewerkstelligt.
Titelfoto: Rajesh Kumar Singh/AP/dpa