Hochgefährliches Marburg-Virus: Zahl der Todesopfer steigt an
Äquatorialguinea - In der Republik Äquatorialguinea ist die Zahl der Todesopfer durch das hochgefährliche Marburg-Virus nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf 20 gestiegen. In Tansania gibt es fünf Tote.
Seit Bekanntwerden der ersten Todesfälle am 7. Januar gebe es nun "20 Verdachtsfälle und 20 Todesfälle" in dem zentralafrikanischen Land, teilte die WHO in einer Pressemitteilung am Donnerstag mit.
"Verstärkte Gegenmaßnahmen" seien dringend erforderlich, um eine "großflächige Epidemie und weitere Verluste von Menschenleben" zu verhindern.
In Äquatorialguinea hat sich das Virus, das innere Blutungen, hohes Fieber und Organversagen verursacht, nach Angaben der WHO mittlerweile von der Provinz Kié-Ntem auf das wirtschaftliche Zentrum Bata und drei der vier Provinzen des kleinen Landes ausgebreitet, das an Kamerun und Gabun grenzt.
Somit waren die von der WHO unterstützen Maßnahmen der Gesundheitsbehörden zur Eindämmung des Virus in Äquatorialguinea des Landes zunächst nicht erfolgreich.
Das ostafrikanische Tansania meldete am Dienstag ebenfalls einen Ausbruch der Krankheit mit fünf Toten.
Marburg-Virus ist laut der WHO ähnlich tödlich wie Ebola
Die Regierung Äquatorialguineas hatte ihrerseits am 13. Februar nach eigenen Angaben in Absprache mit UNO und WHO den Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Die WHO kündigte am Donnerstag den Einsatz zusätzlicher Experten wie Epidemiologen und Gesundheitspersonal "in den kommenden Tagen" sowie "Unterstützung für Gabun und Kamerun bei der Vorbereitung und bei Gegenmaßnahmen gegen einen großflächigen Ausbruch" an.
Das Marburg-Virus wird von Fruchtfledermäusen auf den Menschen übertragen und verbreitet sich von Mensch zu Mensch durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Infizierten oder über Oberflächen.
Die Sterblichkeit liegt laut WHO je nach Virusvariante zwischen 24 und 88 Prozent - das macht das Virus ähnlich tödlich wie Ebola.
Gegen das Marburg-Virus gibt es bisher keine zugelassenen Impfstoffe oder wirksame Therapien. Laut WHO werden momentan mehrere potenzielle Behandlungsansätze und Impfstoff-Kandidaten getestet.
Titelfoto: Florence PANOUSSIAN / AFP