Erst Hitze, dann Gewitter mit 70.000 Blitzen! Heftiger Regen sorgt für Zerstörung

Brienz (Schweiz) - Nach tagelanger Gluthitze mit teils 35 Grad und mehr sind in der Schweiz am Montagabend mehr als 70.000 Blitze niedergegangen. Heftige Regenfälle lösten Überschwemmungen, Erdrutsche und Schlammlawinen aus.

Unwetter in der Schweiz: Ein Auto liegt im verschütteten Schienenbereich der Zentralbahn Interlaken-Meiringen, oberhalb der Kirche von Brienz.
Unwetter in der Schweiz: Ein Auto liegt im verschütteten Schienenbereich der Zentralbahn Interlaken-Meiringen, oberhalb der Kirche von Brienz.  © Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa

Rund um den Brienzersee entwickelten sich mehrere Gewitterzellen, die heftige Regenfälle auslösten und nur langsam weiterzogen.

In Brienz, rund 75 Kilometer südöstlich von Bern, trat der kleine Milibach nach heftigen Regenfällen über die Ufer. Er führte aus höheren Lagen Geröll und Holz mit sich, das durch die Straßen rauschte.

In der Ortschaft am Brienzersee wurden Autos mitgerissen. Auch der Bahnhof wurde überschwemmt. Am Flughafen Zürich mussten fast zwei Dutzend Flüge umgeleitet werden.

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Rund 70 Menschen wurden vorsichtshalber in Sicherheit gebracht, weil Überschwemmungen ihrer Häuser drohten. Vermisste gab es nach Angaben des Regionalen Führungsorgans Oberer Brienzersee (RFO) nicht.

Über das Ausmaß der Schäden gab es zunächst keine Schätzungen. Die Bahn und Schiffsverbindungen nach Brienz blieben vorerst unterbrochen. Als Ersatz verkehrten Busse. Die Durchfahrt durch den Ort war gesperrt.

Eine Gerölllawine überdeckt nahezu komplett das Straßenschild "Langachristrasse".
Eine Gerölllawine überdeckt nahezu komplett das Straßenschild "Langachristrasse".  © Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa

Schlammlawinen verschütteten eine Straße

Eine Gerölllawine hat Teile des Dorfs Brienz oberhalb der Kirche verschüttet.
Eine Gerölllawine hat Teile des Dorfs Brienz oberhalb der Kirche verschüttet.  © Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa

Auch Grindelwald im Berner Oberland ist nur eingeschränkt zu erreichen. Schlammlawinen verschütteten die Straße zwischen Zweilütschinen und Grindelwald. Die Straße war gesperrt und die Zugverbindung unterbrochen. Die Behörden richteten Ausweichrouten ein.

Oberhalb der Axenstraße am Vierwaldstättersees in der Zentralschweiz gab es einen Felssturz. Die Straße führt direkt am Seeufer unterhalb eines Felsmassivs am südlichen Teil des Sees entlang.

Die Überwachungssysteme hatten zuvor Geländebewegungen angezeigt, deshalb hatte der Kanton Uri die Straße vorsichtshalber schon gesperrt.

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Das Bundesamt für Straßen (Astra) wollte etwaige Schäden per Hubschrauber in Augenschein nehmen.

Titelfoto: Fotomontage: Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa

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