Grüße aus dem Weltraum: Astronaut fotografiert riesigen "Totenschädel"
Tschad - Ein Astronaut von der Internationalen Raumstation (ISS) hat mit seiner Digitalkamera einen beeindruckenden Schnappschuss gemacht.
Der Tausend Meter tiefe Vulkan- und Sodasee Trou au Natron im Norden des zentralafrikanischen Landes Tschad sieht aus dem Weltraum aus wie ein riesiger Totenschädel.
Entstanden ist das Foto über dem Tibesti-Gebirgszug, eine der abgelegensten Gegenden der Welt. Das NASA Earth Observatory erklärte, was es mit der seltsamen Gesteinsformation auf sich hat.
Demnach handele es sich beim Rand des gruseligen Totenkopfes um eine Art Vulkankrater. Die dunklen, schwarzen "Augen" und die "Nase" sind Schlackenkegel, also steile, kegelförmige Hügel, die vor Tausenden von Jahren entstanden sind.
Der am deutlichsten sichtbare weiße Bereich um den "Mund" ist eine Mineralkruste aus Salz, auch Natron genannt.
Aufnahmen der NASA sind wichtig für die Erforschung entlegener Gebiete
Die Aufnahmen aus dem Weltraum sind für die Forschung von großer Bedeutung. Aufgrund der Abgeschiedenheit von Trou au Natron sei es für Wissenschaftler schwierig, an diesen Teil der Erde zu gelangen.
Völlig unbekannt ist der Norden des Tschads aber nicht. Analysen von Gesteins- und Fossilienproben aus den 1960er Jahren sollen darauf hindeuten, dass der Vulkankrater vor etwa 14.000 Jahren mit einem Hunderte-Meter tiefen Gletschersee gefüllt war.
Zuletzt habe ein deutscher Forscher das Gebiet erkundet. Er sammelte 2015 Proben von versteinerten Wasseralgen, die vermutlich vor etwa 120.000 Jahren entstanden sein sollen.
Sollte sich der Astronaut auf den ersten Blick an dem steinernen Totenschädel erschrocken haben, diente der Schock wenigstens der Wissenschaft.
Titelfoto: NASA Earth Observatory