Wahlschlappe für Briten-Premier und Rechtsruck auf der Insel

London (Vereinigtes Königreich) - Wahlbeben und versteckter Rechtsruck in Großbritannien: Bei der Parlamentswahl auf der Insel haben die regierenden Tories um Premier Rishi Sunak (44) eine krachende Niederlage hinnehmen müssen.

Premierminister Rishi Sunak (44) will sich voraussichtlich von der Parteispitze zurückziehen.
Premierminister Rishi Sunak (44) will sich voraussichtlich von der Parteispitze zurückziehen.  © Darren Staples/PA Wire/dpa

Sie verloren eine Vielzahl von Sitzen an den Dauerrivalen Labour, das nun mit Parteichef Keir Starmer (61) an der Spitze das Regierungs-Ruder übernehmen wird.

Grund zur Freude gab es derweil auch bei einem alten (ungeliebten) Bekannten. Brexit-Fanatiker Nigel Farage (60) schaffte es im sage und schreibe achten Anlauf erstmals ins britische Unterhaus. Insgesamt errang seine Reform UK vier Sitze.

Das klingt auf den ersten Blick wenig, schaut man aber abseits des britischen Mehrheitswahlrechts (nur die Stimmen des Erstplatzierten zählen in den einzelnen Wahlkreisen) mal auf die Stimmanteile der Parteien, so konnten die Rechtspopulisten im zweistelligen Prozentbereich zulegen.

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Während Labour und Farage also feiern konnten, entschuldigte sich Sunak am Freitag bei den Briten. "Es tut mir leid. Ich habe in diesem Job alles gegeben, aber Sie haben ein klares Signal gesendet, dass sich die Regierung des Vereinigten Königreichs verändern muss", räumte er sichtlich niedergeschlagen ein.

"Ich habe Ihren Ärger und Ihre Enttäuschung gehört und übernehme die Verantwortung." Zugleich verkündete er seinen Rückzug vom Parteivorsitz der Torries, "nicht sofort, sondern erst, wenn alles vorbereitet ist, um meinen Nachfolger zu bestimmen".

Mit Keir Starmer stellt Labour wieder den Premier in Großbritannien

Bei einer Audienz im Buckingham Palace wird Keir Starmer (61) von König Charles III. (75) begrüßt.
Bei einer Audienz im Buckingham Palace wird Keir Starmer (61) von König Charles III. (75) begrüßt.  © Yui Mok/PA Wire/dpa

Ganz anders die Stimmung bei Labour um Neu-Premier Keir Starmer.

Der ist 14 Jahre nach Gordon Brown (73) der erste Regierungschef der Partei und versprach den Menschen im Land zugleich Veränderungen.

"Der Wandel beginnt jetzt. Im ganzen Land werden die Menschen zu der Nachricht aufwachen, erleichtert, dass eine Last von ihren Schultern genommen wurde."

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Bleibt eigentlich nur noch die Frage zu klären, was der Kanzler zum Insel-Ergebnis sagt? Der freute sich am Freitag über den Wahlerfolg der britischen SPD-Schwesterpartei.

"Ich kenne Keir Starmer persönlich. Wir haben oft miteinander gesprochen und uns getroffen. Er wird ein sehr guter und erfolgreicher Premier werden. Da bin ich überzeugt von."

Erstmeldung: 6.16 Uhr, zuletzt aktualisiert: 13.28 Uhr

Titelfoto: Darren Staples/PA Wire/dpa

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