Migranten sollen auf Schiffen und Militärbasen schlafen - um den Briten Geld zu sparen

London - Die Anfang März angekündigte Verschärfung des Asylrechts zeigte, dass Migranten in Großbritannien alles andere als willkommen sind. Um künftig noch mehr Pfund zu sparen, kündigten die konservativen Machthaber nun weitere Maßnahmen an: Anstelle von Herbergen und Billighotels sollen Geflüchtete jetzt in Kasernen und sogar auf Schiffen untergebracht werden!

Justizminister Dominic Raab (49) werden die Asylsuchenden zu teuer.
Justizminister Dominic Raab (49) werden die Asylsuchenden zu teuer.  © dpa/PA Wire/Yui Mok

"Wir werden uns die gesamte Bandbreite an Möglichkeiten ansehen, kostengünstige Unterkünfte, ehemalige Kasernen der Armee und - wo es angebracht ist und wie es anderswo in Europa gemacht wird [...] - Schiffe, wenn sie sicher und verantwortungsbewusst verwendet werden können", sagte der britische Justizminister Dominic Raab (49) am heutigen Mittwoch der BBC.

Der 49-jährige Politiker fordert kostengünstige Alternativen, denn die bisherige Unterbringung verursache angeblich zu "hohe Kosten für den Steuerzahler".

Nach Angaben des Telegraph leben landesweit zurzeit mehr als 50.000 Geflüchtete in fast 400 Hotels. Dies verursache laut der britischen Regierung täglich rund 6,8 Millionen Pfund (umgerechnet 7,75 Mio Euro) an Kosten.

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Durch einen Bericht der Times wurde erst am gestrigen Dienstag bekannt, dass rund 9000 Afghanen, die aktuell in britischen Hotels wohnen, bis zum Ende dieses Jahres ausziehen sollen.

Demnach soll den afghanischen Migranten eine andere Unterkunft angeboten werden. Lehnen die Menschen diese Möglichkeit jedoch ab, soll es keine Alternative geben. Das bedeutet: Obdachlosigkeit.

Menschenunwürdiges Asylrecht?

Menschen, die sich auf der Suche nach einem besseren Leben befinden, sind in Großbritannien zurzeit nicht willkommen. (Symbolbild)
Menschen, die sich auf der Suche nach einem besseren Leben befinden, sind in Großbritannien zurzeit nicht willkommen. (Symbolbild)  © dpa/Gareth Fuller

Mit dem verschärften Asylrecht will die konservative Regierung rund um Premierminister Rishi Sunak (42) Migranten davor abschrecken, nach UK zu kommen.

Laut dem Gesetzesentwurf sollen Menschen auf der Flucht, die per Boot oder Schiff über den Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen, künftig keine Asylanträge mehr stellen dürfen und umgehend abgeschoben werden.

Für Migranten geht es dann zurück in ihr jeweiliges Heimatland oder in ein als sicher eingestuftes Drittland - wie beispielsweise Ruanda, mit dem die Briten ein Abkommen haben. Nur für unbegleitete Minderjährige solle es Ausnahmen geben.

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Erst nach erfolgter Abschiebung können Geflüchtete danach Asyl beantragen, wo auch immer sie sich gerade befinden.

Die Asylpolitik der Briten steht schon länger in der Kritik und die Pläne könnten sogar gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstoßen.

Selbst Innenministerin Suella Braverman (42) gesteht, dass ihr Asylrecht mit einer Wahrscheinlichkeit von "mehr als 50 Prozent" die bestehenden Menschenrechtsgesetze brechen könnte.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/Gareth Fuller//dpa/PA Wire/Yui Mok

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