Mann prügelt Nachbarn mit Pokémon-Karten zu Tode - Urteil steht fest

Sheffield - Ein Brite wurde wegen Mordes an seinem 50-jährigen Nachbarn zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 31-Jährige sein Opfer mit einem Beutel voller Pokémon-Karten zu Tode prügelte.

Andrew Hague (31) hat seinen Nachbarn mit einem Beutel voller Pokémon-Karten zu Tode geprügelt. Das Opfer soll den Arbeitslosen als "Kinderschänder" beleidigt haben.
Andrew Hague (31) hat seinen Nachbarn mit einem Beutel voller Pokémon-Karten zu Tode geprügelt. Das Opfer soll den Arbeitslosen als "Kinderschänder" beleidigt haben.  © Montage: edmond77/123rf, Polizei South Yorkshire

Seine Wut muss unfassbar groß gewesen sein. Im August vergangenen Jahres kam es in Sheffield (England) zu einem besonders schrecklichen Gewaltverbrechen.

Vor schockierten Zeugen schlug der 31-jährige Andrew Hague auf seinen Nachbarn Simon Wilkinson (†50) mit einem Beutel voller Pokémon-Karten ein, den er "wie einen Cricket-Schläger geschwungen" haben soll, berichtete die Zeitung Daily Mail.

Als der Familienvater auf dem Boden lag: heftige Tritte auf den Oberkörper und ins Gesicht. Simon hatte keine Chance, er starb noch an Ort und Stelle.

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Es war ein "grausamer und brutaler Angriff mit behelfsmäßigen Waffen, darunter eine Tasche mit Metalldosen voller Sammelkarten", hieß es in Gerichtsdokumenten, die dem Fernsehsender BBC vorliegen.

Knallhart-Urteil für Pokémon-Prügler

Wurde von seinem Nachbarn totgeprügelt: Simon Wilkinson (†50) hinterlässt eine Ehefrau und ein Kind.
Wurde von seinem Nachbarn totgeprügelt: Simon Wilkinson (†50) hinterlässt eine Ehefrau und ein Kind.  © Polizei South Yorkshire

Nun wurde dem Pokémon-Prügler der Prozess am Crown Court von Sheffield wegen Mordes gemacht.

Zeugen zufolge kam es in den Minuten vor der Bluttat zu einem heftigen Wortgefecht zwischen Hague und seinem Opfer.

Dabei soll auch das Wort "Nonce" gefallen sein, ein Slang-Begriff, der sich am ehesten mit "Kinderschänder" übersetzen lässt. Daraufhin rastete der Arbeitslose völlig aus, holte seine Pokémon-Karten-Sammlung und schlug zu, erläuterte Staatsanwältin Laura Marshall.

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Die Verteidigung widersprach dem nicht, führte aber aus, dass Hague an Wahnvorstellungen leiden würde, er sei schizophren, womöglich eine Folge jahrelangen Drogenmissbrauchs. Das sei ein "signifikanter Faktor", erklärte Anwalt Andrew Vout und bedauerte, dass man aus formalen Gründen nicht auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren könne.

"Er hat Entscheidungen getroffen, aber er hat sie durch ein verzerrtes Prisma getroffen", will der Anwalt wissen.

Richterin Sarah Wright sah das anders. An den Angeklagten gewandt: "Das war eine unerbittliche und gnadenlose Attacke auf einen Ihrer Nachbarn und während des grausamen Angriffs haben Sie beschlossen, ihn zu töten."

Ihr Urteil: Lebenslang, mindestens aber 17 Jahre - abzusitzen in einer Hochsicherheits-Psychiatrie.

Titelfoto: Montage: edmond77/123rf, Polizei South Yorkshire

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