Greenpeace-Aktivisten verhüllen Haus von "Brandstifter"-Premierminister
London - Vier Greenpeace-Aktivisten kletterten am heutigen Donnerstagmorgen auf das Dach des Hauses von Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak (43). Im Gepäck hatten sie ein etwa 200 Quadratmeter großes Stoff-Banner.
Gegen 10 Uhr am Donnerstagmorgen machte sich die Gruppe daran, das mehr als 2 Millionen Euro teure Anwesen des Premierministers in Richmond (North Yorkshire) zu erklimmen.
Oben angekommen enthüllten die Demonstranten einen, wie sie es nannten, 200 Quadratmeter großen "ölschwarzen Stoff" über dem gesamten Gebäude.
Zur gleichen Zeit entrollten zwei weitere Aktivisten auf dem Boden vor dem Haus ein Banner mit der Aufschrift "Rishi Sunak - Ölprofite oder unsere Zukunft". Bilder des gewagten Unterfangens teilten die Demonstranten auf Instagram.
Sunak selbst war zum Zeitpunkt der Aktion nicht zu Hause. Der 43-Jährige fuhr am Mittwoch mit seiner Frau Akshata Murty (43) und den Töchtern Krishna (12) und Anoushka (10) in den Familienurlaub in die USA. Er werde laut Daily Mail voraussichtlich zehn Tage an der Westküste verbringen und anschließend das Disneyland in Kalifornien besuchen.
Mit der gewagten Aktion wurde gegen Sunaks Pläne für eine umfangreiche Ausweitung der Öl- und Gasbohrungen in der Nordsee demonstriert.
Ein Versprechen des Premierministers, die Möglichkeiten in der Nordsee "voll auszuschöpfen" und sich für die Öl- und Gasindustrie einzusetzen, veranlasste die Greenpeace-Aktivisten zu ihrer Demonstration.
Greenpeace teilt seine Verhüllungs-Aktion auf Instagram
Haben die Briten genug von "Brandstifter" Rishi Sunak?
Philip Evans, Klimabeauftragter von Greenpeace UK, betonte: "Wir brauchen unseren Premierminister dringend: Wir brauchen dringend einen Premierminister, der sich für das Klima einsetzt und nicht als Brandstifter auftritt."
Während Waldbrände und Überschwemmungen auf der ganzen Welt Häuser und Menschenleben zerstören, setzt sich Sunak für eine massive Ausweitung der Öl- und Gasbohrungen ein.
Kritiker behaupten, er wirke regelrecht "froh darüber, den Planeten in Brand zu setzen, wenn er damit ein paar politische Punkte sammeln kann".
Er sei sogar dazu bereit, mit dem alten Mythos hausieren zu gehen, das neue Öl und Gas helfe vor allem ärmeren Leuten, die derzeit mit ihren enormen Energierechnungen zu kämpfen haben. Widerlegt wurde diese Annahme schon vor Jahren.
Vermehrte Bohrungen helfen allerdings meist nur einer Gruppe Menschen: Ölgiganten, die damit noch mehr Milliarden verdienen, als ohnehin schon.
Für viele Briten ist es an der Zeit, dass Sunak sich zwischen den Profiten von Big Oil und der Zukunft auf einem bewohnbaren Planeten entscheidet.
Titelfoto: Bildmontage: Instagram/greenpeaceuk (2), Justin Tallis/AFP