Gefahr im Schlafzimmer: Regierung warnt vor gehackten Sextoys
London - Es klingt zunächst nach einem schlechten Witz, ist aber erschreckende Realität: Sexspielzeuge mit App-Steuerung könnten von Hackern manipuliert werden. Die britische Regierung rät zu Vorsicht - immerhin will niemand ungewollte Gäste im Schlafzimmer.
Mit smarter Technologie und App-Steuerung sollen die Geräte eigentlich das Liebesleben aufpeppen, doch sie eröffnen auch neue Wege für Hacker.
Besonders Produkte mit Bluetooth und App-Anbindung sind vor Cyberangriffen nicht unbedingt sicher.
Eine Studie des britischen Ministeriums für Wissenschaft, Innovation und Technologie zeigte, dass diese digitalen Schnittstellen die Sextoys zu einfach Zielen machen könnten. Viele der Geräte kommunizieren sogar unverschlüsselt mit den dazugehörigen Apps.
Wenn sie Zugriff erlangen, können Hacker Geräte sperren, auf persönliche Daten zugreifen oder schlimmer noch: die Funktionalität beeinflussen. Dann könnte ein Wildfremder die Kontrolle über das Spielzeug übernehmen, während man es gerade benutzt.
Die Experten warnen davor, dass das zu "erheblichen physischen und psychologischen Schäden" führen kann. Sie sprechen auch von einer neuen Art der sexuellen Belästigung.
Hacker könnten Geräte sogar zum Überhitzen bringen
Eine besondere Gefahr entsteht dann, wenn die Geräte überhitzen können. Aber auch der einfache Datenklau kann problematisch werden, wenn sensible Informationen hinterlegt sind.
"Je intimer die Daten sind, desto größer ist der Schaden", meinte Mark Coté, Dozent für Daten und Gesellschaft am King's College London und Leiter der Studie, dazu.
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