Erste gelähmte Absolventin des London Marathon im Alter von 44 Jahren verstorben
Melton Mowbray - Claire Lomas, ehemalige Fackelträgerin bei den Paralympischen Spielen, ist im Alter von gerade mal 44 Jahren verstorben. Am Morgen des 22. August hatte sie einen Autounfall in Jordanien, wie ihre Familie bestätigte. Sie war die erste Gelähmte, die den London Marathon absolvierte.
Ursprünglich war Lomas erfolgreiche Chiropraktikerin und leidenschaftliche Wettkampfreiterin, doch im Mai 2007 sollte sich alles ändern. Beim Reiten in Nottinghamshire wurde sie vom Pferd geworfen und erlitt schwere Verletzungen. Sie brach sich Rückenwirbel, Rippen und das Genick, wie der britische "Mirror" schreibt.
Seit diesem Tag war sie von der Brust abwärts gelähmt und es folgte eine Zeit mit Depressionen, die sie in ihrem Buch "Finding My Feet" verarbeiten wollte.
Sie entschied sich, ihren Fokus auf die Unterstützung von Menschen mit Lähmung zu setzen.
So arbeitete sie gemeinsam mit der Organisation "Nicholls Spinal Injury Foundation" zusammen und schaffte es 2012 als erste gelähmte Person, den London Marathon zu absolvieren. Mithilfe eines Roboteranzugs gelang ihr, was viele nicht für möglich hielten. Dabei sammelte sie auch noch rund 260.000 Euro für den guten Zweck.
Im selben Jahr war sie auch Fackelträgerin für die Paralympischen Spiele und hatte somit die Ehre, den paralympischen Kessel zu entzünden.
Das war erst der Anfang ihrer sportlichen Karriere
Über die Jahre versuchte sie sich an vielen weiteren Herausforderungen. So absolvierte sie zum Beispiel den Great North und den Great South Run. Für eine Spendenaktion fuhr sie einmal rund 640 Kilometer mit einem Handbike durch Großbritannien.
Für ihre Verdienste wurde ihr 2017 das MBE (Member of the Order of the British Empire) von Prinz William überreicht.
Lomas hatte zwei Töchter, Maisie und Chloe sowie ihren Ehemann Dan. "Wir sind zutiefst erschüttert über den Verlust von Claire. Wir möchten die Menschen bitten, unsere Privatsphäre in den kommenden Tagen zu respektieren, damit wir in Ruhe trauern können", heißt es in einer Erklärung ihrer Familie.
Das Begräbnis soll in der St. Mary's Church in Melton Mowbray stattfinden, ein genaues Datum steht bislang nicht fest.
Titelfoto: EPA/KERIM OKTEN