Ermittlerin in spektakulärem Mordfall Sarah Everard schuldig gesprochen
London (Großbritannien) - Ein aufsehenerregender Mordfall erhält neuen Zündstoff! Im Fall der Anfang 2021 entführten und ermordet aufgefundenen Sarah Everard (†33) war eine frühere Ermittlerin ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Nun wurde sie für schuldig befunden.
Der Mordfall Sarah Everard im März 2021 schlug international hohe Wellen. Die Frau wurde damals auf ihrem Nachhauseweg entführt und getötet. Als Täter stellte sich ein damals 48 Jahre alter Polizist namens Wayne Couzens heraus.
Nach Informationen von BBC folgt nun ein weiteres Kapitel, welches in unmittelbarem Zusammenhang mit Everards Mord steht. Die damalige Ermittlerin und Polizeibeamtin Samantha Lee (29) wurde aufgrund eines groben Fehlverhaltens nun für schuldig befunden.
Zu welcher Strafe die 29-Jährige verurteilt wird, steht indes offenbar noch nicht fest.
Doch was genau wird der jungen Frau zur Last gelegt? Lee soll sich in zwei brisanten Vorfällen grob fahrlässig beziehungsweise unprofessionell verhalten haben, wie ein britisches Gremium nun verlauten ließ.
Bei dem Fehlverhalten soll es sich um eine Situation in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Entführung des späteren Mordopfers gehandelt haben.
Diese habe sich mutmaßlich am 3. März 2021 in einem Fast-Food-Restaurant in Swanley, in der Grafschaft Kent, zugetragen.
Sicherheitsbehörde sicher: Ermittlerin hat sich falsch verhalten
Dabei soll die inzwischen freigestellte Ermittlerin bewusst über Videoüberwachungen des Restaurant-Managers, welche den späteren Täter Wayne Couzens samt Nummernschild und Quittung zeigten, bei ihrer Befragung nicht wahrheitsgemäß geantwortet haben.
Während der Anhörung gab Frau Lee zu, dass ihr bei den Ermittlungen einige Fehler unterlaufen seien, ein grobes Fehlverhalten bestritt sie jedoch.
Der Vorsitzende des Untersuchungsgremiums, Darren Snow, kam zu dem Schluss, dass diese Unehrlichkeit einem groben Fehlverhalten gleichkomme und dass Frau Lee von der Polizei entlassen worden wäre, wenn sie noch im Dienst gewesen sei. Er fügte hinzu, dass ihr der Dienst bei der Polizei erneut untersagt werde.
Die britische Polizei war seit dem überharten Vorgehen gegen Demonstranten im Anschluss an den Mord in der Öffentlichkeit scharf für ihr derbes Verhalten kritisiert worden.
Die Beamten hatten die damaligen Versammlungen mit Gewalt aufgelöst, Grund waren die in Großbritannien strengen Covid-19-Restriktionen der Behörden, die öffentliche Kundgebungen im Keim erstickten.
Titelfoto: Danny Lawson/PA Wire/dpa