Er soll Männer auf deren Wunsch hin und vor Live-Publikum kastriert haben: 45-Jähriger vor Gericht!

London - Am gestrigen Mittwoch musste sich ein 45-jähriger Norweger vor Gericht verantworten: Er soll extreme Körpermodifikationen durchgeführt haben, unter anderem auch Kastrationen!

Die Angeklagten standen am gestrigen Mittwoch vor Gericht. (Symbolbild)
Die Angeklagten standen am gestrigen Mittwoch vor Gericht. (Symbolbild)  © 123RF/kitleong

Marius Gustavson (45) sowie acht weiteren Männern wird vorgeworfen, dass sie bei ihren vermeintlichen Opfern schwere Eingriffe durchgeführt haben. Sie sollen angeblich Männer auf deren Wunsch hin zu Eunuchen gemacht haben, berichtet The Independent.

Des Weiteren wird ihnen Vorgeworfen, andere Körperteile amputiert oder so stark verstümmelt zu haben, dass sie abgenommen werden mussten.

Diese Eingriffe streamten sie laut der Staatsanwaltschaft live auf einer Website. Interessenten konnten den "Operationen" so gegen Geld beiwohnen. Damit sollen die Männer innerhalb von sechs Jahren circa 200.000 britische Pfund (rund 226.133 Euro) verdient haben.

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In England und Wales mussten sich die Männer an unterschiedlichen Gerichten wegen Verschwörung zur Verursachung schwerer Körperverletzung verantworten. Bei den einzelnen Angeklagten kamen jeweils noch weitere Anschuldigungen dazu.

Dabei stechen die angeblichen Taten des Norwegers besonders hervor. Der 45-Jährige soll bei einem Mann den Penis abgetrennt und bei einem weiteren die Hoden abgeklemmt haben. Ähnliche oder andere Verstümmelungen soll er auch noch in fünf weiteren Fällen durchgeführt haben.

Darüber hinaus wird ihm vorgeworfen, dass er kriminelle Gegenstände beschafft und besessen habe, sowie im Besitz von pornografischen Kinderfotos gewesen sei und diese verbreitet habe.

Nullifikation der Genitalien ist nicht nur Teil einer Subkultur

Die Angeklagten sollen diverse Verstümmelungs-Operationen an ihren Opfern durchgeführt haben - angeblich auf deren Wunsch hin. (Symbolbild)
Die Angeklagten sollen diverse Verstümmelungs-Operationen an ihren Opfern durchgeführt haben - angeblich auf deren Wunsch hin. (Symbolbild)  © 123rf/svitlanahulko

Auf eigenen Wunsch hin ließ sich Gustavson von einem Mitbeschuldigten auch selbst die Hoden, sein Glied und beide Brustwarzen entfernen. Darüber hinaus ließ er eines seiner Beine einfrieren, sodass es ihm amputiert werden musste.

Die "Opfer" der Angeklagten ließen die Eingriffe, genau wie Gustavson, angeblich freiwillig an sich durchführen. Sich zum Eunuchen machen zu lassen ist laut dem Bericht von The Independent Teil einer ungewöhnlichen Subkultur. Deren Mitglieder bezeichneten sich selbst als "Nullos" (kurz für "genital nullification", also "genitale Annulierung).

Für manche Patienten sind solche Eingriffe aber tatsächlich ein wichtiger Schritt, unabhängig von einer Subkultur. So unterziehen sich auch nicht-binäre Personen, also Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, teilweise dieser Nullifikation. Dabei werden sowohl die äußeren als auch die inneren Genitalien entfernt.

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So könnten sich die Betroffenen in ihrem eigenen Körper wohler fühlen.

Titelfoto: 123RF/kitleong

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