Ekel-Alarm in Krankenhäusern: Marode Kliniken kämpfen gegen Ratten, Maden und Ameisen
London (Vereinigtes Königreich) - Der Hygiene-Albtraum: Tierische Schädlinge in Brustkliniken sowie Kinder- und Entbindungsstationen! In englischen Krankenhäusern des National Health Service "NHS" wurden in den vergangenen drei Jahren mehr als 18.000 solcher Vorfälle mit Ungeziefer gemeldet!
Dies berichtete "The Guardian" unter Berufung auf NHS-Daten nach einer Anfrage der oppositionellen Liberaldemokraten an 142 englische NHS-Krankenhäuser.
Laut Medienbericht habe man lediglich 59 Antworten erhalten - die Dunkelziffer der Vorfälle mit Schädlingen könne demnach um einiges höher ausfallen. Allein 2023 hätten englische Krankenhäuser 6666 Schädlings-Vorfälle gemeldet - durchschnittlich etwa 18 Vorfälle pro Tag.
Zu den Vorfällen zählten etwa Mäuse in einer Küche, Maden in einer Leichenhalle, Rattenkot in einem Leichensack sowie Silberfische in einer Arztpraxis.
Weiterhin beklagten Kliniken Ameisen in einer Entbindungsstation, gefundenen Rattenkot in den Fluren sowie Nagetiere in der Decke.
Laut Liberaldemokrat Ed Davey ein "nationaler Skandal"
Ed Davey (58), der Vorsitzende der Liberaldemokraten, sagte, die Enthüllungen seien schockierend: "In der Stunde der Not müssen die Menschen vor Ungeziefer und Nagetieren sicher sein. Stattdessen fallen die Krankenstationen aus allen Nähten, und die Ungeziefer können sich frei bewegen", so Davey laut Bericht. Dabei machte der Liberaldemokrat die konservative Regierung für den Verfall der englischen NHS-Krankenhäuser verantwortlich. Dieser sei ein "nationaler Skandal".
Das Ministerium für Gesundheit und Soziales erklärte derweil, die NHS-Krankenhäuser seien selbst für die Lösung des Problems verantwortlich.
Die Regierung habe bereits hohe Summen zur Verfügung gestellt, um die Gebäude zu modernisieren - einschließlich der Schädlingsbekämpfung. Man habe in diesem Jahr umgerechnet knapp 4,9 Milliarden Euro investiert.
Titelfoto: Victoria Jones/PA Wire/dpa