Briten-Richter knallhart: Klima-Vandalen sollen sich auf Knast vorbereiten
London - Weil sie ein kostbares Van-Gogh-Gemälde mit Tomatensoße besudelt haben, hat ein britisches Gericht zwei Klima-Vandalen für schuldig befunden. "Bereiten Sie sich darauf vor, ins Gefängnis zu gehen", kündigte der Vorsitzende Richter an. Die Verkündung des Strafmaßes steht noch aus.
Dieser Richter macht keine halben Sachen!
Ein Londoner Strafgericht hat zwei Aktivisten der Gruppierung "Just Stop Oil" der schweren Sachbeschädigung für schuldig befunden. Die Jury sah es als erwiesen an, dass die jungen Frauen ein unschätzbar kostbares Van-Gogh-Gemälde mutwillig beschädigten wollten, berichtet BBC.
Die Aktivisten plädierten hingegen auf "nicht schuldig". Sie bleiben bis zur Verkündung des Strafmaßes (voraussichtlich am 27. September) auf freien Fuß, müssen sich allerdings an strenge Auflagen halten: So dürfen sie in der Öffentlichkeit keinen Klebstoff, Farben oder ähnliche Substanzen mit sich führen. Der Besuch von Galerien oder Musssen ist ihnen untersagt.
In seiner Urteilsbegründung fand Richter Christopher Hehir ganz klare Worte: "Nur die Dicke einer Scheibe aus Glas hat sie daran gehindert, eines der wertvollsten Kunstwerke der Welt zu zerstören." Die beiden sollen "praktisch und emotional darauf vorbereitet sein", ins Gefängnis zu gehen, sagte der Richter an das Duo gewandt.
Aktivisten enttäuscht: Für sie geht es in den Knast
Nach dem Richterspruch zeigten sich die Aktivisten von "Just Stop Oil" entsetzt. Sie hofften offenbar auf einen Freispruch.
"Der Richter verweigerte den Angeklagten jegliche Verteidigung, weil er jede Erwähnung der Klimakrise verhinderte". Er habe sie daran gehindert über die Gründe ihres Handelns auszusagen, monierte die radikale Gruppierung.
Rückblick: Am 14. Oktober 2022 betraten Phoebe Plummer und Anna Holland die ehrwürdige National Gallery von London, zogen ihre Mäntel aus und warfen den Inhalt einer Dose Heinz-Tomatensoße auf das weltberühmte Van-Gogh-Gemälde "Sonnenblumen" (Wert: mehr als 92 Millionen Euro). Danach klebten sich die selbsternannten Klima-Retter an die Wand fest und hielten eine emotionale Rede. Nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei.
Das Museum sprach damals von einem "geringen Schaden am Rahmen", das Gemälde sei unbeschädigt geblieben.
Dass Richter Hehir es durchaus ernst meint, dürfte sich unter den Klima-Vandalen inzwischen herumgesprochen haben. Erst letzte Woche verurteilte der Richter fünf "Just Stop Oil"-Aktivisten wegen einer Störaktion auf einer Autobahn zu Haftstrafen zwischen vier und fünf Jahren.
Titelfoto: PR/Just Stop Oil