Betrüger gibt sich als Kreuzfahrtschiff-Kapitän aus und ergaunert 380.000 Euro
Newport (Wales/Großbritannien) - Einem skrupellosen Hochstapler, der sich als Kreuzfahrtschiff-Kapitän ausgab, um Freunden und Bekannten falsche Luxusreisen zu verkaufen, wurde das Handwerk gelegt. Der Mann führte ein groteskes Doppelleben.
Seiner Ehefrau – mit der er drei gemeinsame Kinder hat – erzählte Jody Oliver (44), dass er erfolgreicher Unternehmer sei und häufig reisen müsse. Währenddessen führte er eine romantische Beziehung mit einem Mann, der ihn für einen Kreuzfahrtschiffs-Kapitän hielt.
Olivers Lügen waren offenbar nur sehr schwer zu durchschauen, wie das Portal Wales Online berichtete. Der 44-Jährige gab sich größte Mühe, den Schein zu wahren – er fälschte Dokumente, trug eine Uniform und erfand fiktive Kollegen.
Dann nutzte er seine Fake-Identität als Kreuzfahrt-Kapitän, um Personen, die ihm nahestanden, günstige Reisen an exotische Orten zu verkaufen. Mit dieser Masche ergaunerte sich Oliver umgerechnet etwa 380.000 Euro. Viele seiner Opfer verloren ihre gesamten Ersparnisse.
Mit dem Geld finanzierte Oliver seine Glücksspielsucht und seinen aufwendigen Lebensstil. Sein Partner glaubte bis zuletzt an das Märchen, wollte den Hochstapler gar heiraten und mit ihm in die Karibik ziehen. Doch das Kartenhaus fiel zusammen.
Die Geprellten erstatteten Anzeige. Die Polizei verhaftete den Hochstapler.
Der Fake-Kapitän plünderte Menschen aus, die ihm nahestanden
Der Mann ist ein notorischer Hochstapler
Jetzt kam der Fall vor Gericht. Jody Oliver bekannte sich schuldig und wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Der Richter sah es als erwiesen an, dass der 44-Jährige Bekannte und Freunde regelrecht "ausgesaugt" hatte, und attestierte dem Hochstapler "starke Unehrlichkeit".
Es war nicht das erste Mal, dass der Mann mit Betrügereien auffiel. Vor drei Jahren soll er ein schwunghaftes Umsatzsteuer-Karussell betrieben haben und so den Staat um knapp 30.000 Euro betrogen haben.
2004 führte Jody Oliver wohl seine spektakulärste Straftat durch. Er gab sich als Repräsentant von Coca-Cola aus und gaukelte Rallye-Weltmeister Colin McRae (✝39) vor, ihm einen lukrativen Sponsoringvertrag über mehrere Millionen Euro verschaffen zu können.
Titelfoto: 123RF/nan728