Grausam: Aufgebrachte Menschenmenge lyncht mutmaßlichen Mörder

Kitui (Kenia) - Sie kannten keine Gnade. In Kenia kam es zu einem schlimmen Fall von Selbstjustiz. Eine aufgebrachte Menschenmenge lynchte einen mutmaßlichen Mörder.

Grausame Selbstjustiz ist in ländlichen Regionen Kenias ein Problem. (Archivbild)
Grausame Selbstjustiz ist in ländlichen Regionen Kenias ein Problem. (Archivbild)  © STRINGER / AFP

Es müssen grauenhafte Szenen gewesen sein, die sich da am vergangenen Mittwoch im Dorf Kiima in Zentralkenia abspielten, berichtet die lokale Zeitung "The Star".

Weil er mit seiner Lebensgefährtin Mary offenbar Zoff um umgerechnet 73 Euro hatte, beschloss Mutati Mwaniki der achtfachen Mutter eine "Abreibung" zu verpassen.

"Mwaniki war verbittert, weil sie ihm den Zugang zu den 11.500 Schilling monatlicher Unterstützung durch das Rote Kreuz verweigerte", erklärte die lokale Dorfälteste. "Er drohte, sie zu beseitigen."

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In der Nacht zum Mittwoch lauerte der Killer der arglosen Frau in ihrer Behausung auf. Dann metzelte er sie mit einer traditionellen Machete, einem sogenannten Panga-Messer, nieder. Nach der Bluttat rannte der Mörder davon, wollte sich im Wald verstecken.

Doch das grausame Verbrechen blieb nicht lange unbemerkt. Nachbarn wurden durch Marys Schreie wach, schlugen Alarm. Sie fanden die geschundene Leiche der mehrfachen Mutter in einer Lache voller Blut.

Alsbald machte sich das ganze Dorf und auch die Polizei auf die Suche nach Mwaniki.

Mit einem Panga-Messer wie diesem metzelte der Killer seine Freundin Mary nieder. Die Frau starb. (Symbolbild)
Mit einem Panga-Messer wie diesem metzelte der Killer seine Freundin Mary nieder. Die Frau starb. (Symbolbild)  © Yasuyoshi CHIBA / AFP

Dann fiel der Lynchmob über den Killer her

Wenn ein Lynchmob sich bildet, stellt das selbst die erfahrensten Polizisten Kenias vor enorme Herausforderungen. (Archivbild)
Wenn ein Lynchmob sich bildet, stellt das selbst die erfahrensten Polizisten Kenias vor enorme Herausforderungen. (Archivbild)  © Patrick Meinhardt / AFP

Einen Tag später wurde der Killer von der örtlichen Polizei geschnappt. Was dann geschah, ist nur schwer zu ertragen. Aufgebrachte Dorfbewohner kamen dazu, verlangten von den Polizisten - die auf Verstärkung warteten - die Herausgabe des Mörders.

"Irgendwann drohte das Publikum, den stellvertretenden Polizeichef zu lynchen, der daraufhin floh und den Verdächtigen allein zurückließ", berichtet die Dorfälteste. "Sie gingen dann mit Steinen und Stöcken auf Mwaniki los." Als die Verstärkung endlich eintraf, sei der Verdächtige bereits "zu Brei geschlagen und bewusstlos gewesen", sagt die Älteste.

Mutati Mwaniki wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er wenig später an den Folgen seiner schweren Verletzungen verstarb.

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Ob die Mitglieder des Lynchmobs für ihre offenkundige Selbstjustiz zu Verantwortung gezogen werden, ist ungewiss.

Immer wieder kommt es in Afrika und anderswo zu grausamen Fällen von Lynchjustiz. So wurden Ende April in Haiti 14 Männer von einer aufgebrachten Menschenmenge bei lebendigem Leib mit Benzin übergossen und angezündet. Zuvor wurde aus Indien ein nicht minder schockierender Fall bekannt: Ein wütender Mob attackierte ein Gerichtsgebäude und verlangte die Herausgabe zweier Mörder.

Titelfoto: Montage: ASUYOSHI CHIBA / AFP, Patrick Meinhardt / AFP

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