Gewalt, Plünderungen, Seuchen: Millionen-Stadt versinkt im Kriegs-Chaos

Khartum (Sudan) - Die Gewalt eskaliert. Auf den Straßen der sudanesischen Hauptstadt Khartum stapeln sich die Leichen. Hintergrund ist ein grausamer Konflikt zwischen verfeindeten Milizen.

Während schwere Kämpfe die sudanesische Hauptstadt Khartum (6 Millionen Einwohner) verwüsten, droht nun ein katastrophaler Cholera-Ausbruch.
Während schwere Kämpfe die sudanesische Hauptstadt Khartum (6 Millionen Einwohner) verwüsten, droht nun ein katastrophaler Cholera-Ausbruch.  © Twitter/Twitter/RSFLiveSD

Chaos, Gewalt, Krieg und jetzt auch noch Seuchen.

Der Sudan kommt nicht zur Ruhe. Im April kippte die Situation völlig, nachdem RSF-Rebellen und Regierungstruppen zu den Waffen gegriffen haben.

Von den Kämpfen besonders betroffen: die Hauptstadt Khartum. Weite Teile der sechs Millionen Einwohner zählenden Stadt gleichen einem Trümmermeer. Die Kämpfe haben unzählige Menschenleben gefordert. Viele sind geflüchtet.

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Inzwischen ist das öffentliche Leben fast vollständig zum Erliegen gekommen. Die Stromversorgung ist zusammengebrochen, Krematorien und Bestattungshallen sind überfüllt. Von den 89 Kliniken und Krankenhäuser in Khartum sind nur noch 18 geöffnet - Die anderen wurden geplündert, das Personal vertrieben, berichtet "Sudan Tribune".

Traurige Statistik: Berichten zufolge sind seit Beginn des Konfliktes bereits 2435 Kinder getötet worden.

Sudan: Regierungstruppen liefern sich schwere Kämpfe in den Straßen der Hauptstadt

Cholera-Gefahr: Tausende Leichen verwesen auf den Straßen

Auf den Straßen Khartums zeugen Leichen von den Schrecken des Bürgerkrieges.
Auf den Straßen Khartums zeugen Leichen von den Schrecken des Bürgerkrieges.  © Twitter/RSFLiveSD
Kinder gehen durch das Kriegsgebiet. Im Hintergrund dichter Rauch.
Kinder gehen durch das Kriegsgebiet. Im Hintergrund dichter Rauch.  © AFP

Nun verwesen Tausende Leichen auf den Straßen der Stadt am Nil. Seuchen drohen auszubrechen. Eine der letzten Hilfsorganisationen, die noch im Land ist, "Save the Children", schlägt Alarm. Was in Khartum geschehe, sei eine "entsetzliche Kombination aus steigenden Leichenzahlen, schwerem Wassermangel, nicht funktionierenden Abwassersystemen und fehlenden Wasseraufbereitungsmöglichkeiten".

Ein Cholera-Ausbruch steht unmittelbar bevor, fürchten die Helfer. Weil jedoch das einzige Gesundheitslabor des Landes in Schutt und Asche liegt, verfüge man über zu wenige Daten zu möglichen Erkrankten, berichtet die Hilfsorganisation weiter.

Gut möglich, dass die Seuche schon längst ausgebrochen ist und die ersten Menschen dahingerafft hat.

Kämpfer posieren für ein Selfie inmitten der Ruinen von Khartum.
Kämpfer posieren für ein Selfie inmitten der Ruinen von Khartum.  © Twitter/hanaelmeen1
Regierungskämpfer rücken mit einem Technical vor.
Regierungskämpfer rücken mit einem Technical vor.  © Twitter/sabermu3
RSF-Truppen zwingen Anwohner für ein Propaganda-Video, die verwüsteten Straßen zu säubern.
RSF-Truppen zwingen Anwohner für ein Propaganda-Video, die verwüsteten Straßen zu säubern.  © Twitter/RSFLiveSD

Schlacht um Khartum: Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht

Derweil wird die Schlacht um Khartum mit aller Härte weitergeführt. Sowohl RSF-Rebellen als auch SAF-Regierungstruppen rekrutieren weitere Kämpfer, plündern Hilfsgüter und begehen grausame Kriegsverbrechen. Wer die Oberhand letztendlich gewinnt, ist unklar.

Zuletzt haben RSF-Truppen eine Armee an bewaffneten Pickups, sogenannte Technicals, in der Wüste zusammen gezogen.

Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.

Titelfoto: Montage: Twitter/Twitter/RSFLiveSD, Twitter/sabermu3

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