Uberlândia - Horror für alle Eltern: Drei Stunden nachdem Natalia ihre kleine Isabella zur Welt gebracht hatte, betrat eine angebliche Kinderärztin ihr Krankenhauszimmer, nahm ihr Baby auf den Arm und verschwand. Was die frischgebackene Mutter durchmachen musste, gleicht einem absoluten Albtraum.

Neun Monate lang hat sich die junge Brasilianerin aus der Stadt Uberlândia auf ihr kleines Wunder gefreut. Als es so weit war, kam Isabella per Kaiserschnitt zur Welt. Erschöpft aber glücklich saßen Natalia und ihr Mann Edson im Krankenhauszimmer der Entbindungsstation, als plötzlich eine vermeintliche Ärztin den Raum betrat.

"Sie war sehr gut im Reden. Sie kam herein, tastete die Brüste meiner Frau ab, um zu sehen, ob sie Milch hatte. Sie sagte, sie sei Kinderärztin und würde das Baby zum Füttern mitnehmen", sagte Vater Edson dem brasilianischen TV-Sender GloboNews. "Minuten später sah ich, dass meine Kleine nicht zurückkam, und dann bemerkten wir, dass sie mitgenommen worden war."

Und tatsächlich: Überwachungskameras filmten die Verdächtige, wie sie die Klinik gekleidet in Kittel, OP-Haube und Maske mit dem Neugeborenen auf dem Arm verlässt und in einem roten Auto flieht.

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Die Polizei identifizierte die Frau als Claudia Soares Alves (42), die tatsächlich auch in dem Krankenhaus arbeitet. Allerdings nicht als Kinderärztin, sondern als Neurologin!

Alves soll die Entführung schon seit Monaten geplant haben. "Sie hatte bereits die gesamte Babyausstattung für ein Mädchen gekauft", erklärte der Polizeichef von Uberlândia, Marcos Tadeu de Brito Brandão.

Die 42-Jährige soll in illegale Adoptionen verwickelt sein und sogar ihre eigene Schwangerschaft vorgetäuscht haben, um Familienmitglieder und Freunde zu täuschen. Stattdessen habe sie in anderen Bundesstaaten nach Kindern gesucht, die illegal von ihr adoptiert werden konnten.

Ihr Ziel sei es laut den Ermittlern auch gewesen, unbedingt ein Mädchen zu entführen, so die Ermittler weiter. Ob diese Tatsache womöglich damit zusammenhängt, dass Alves bereits einen 16-jährigen Sohn hat, ist unklar.

Zwölf Stunden mussten Isabellas Eltern durch die Hölle gehen. Zwölf lange Stunden um ihr kleines Mädchen bangen, bevor Beamte die Wohnung der Ärztin im zwei Stunden entfernten Itumbiara stürmten und das Neugeborene retteten.

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Die Neurologin wurde festgenommen und wegen Menschenhandel und Urkundenfälschung angeklagt. Baby Isabella blieb unverletzt und konnte wenig später zurück in die Arme ihrer überglücklichen Mutter gelegt werden. Ein rührendes Video hielt den Moment fest.

Alves leide laut ihrem Verteidiger an einer bipolaren Störung und habe sich zum Zeitpunkt der Tat in einer psychotischen Krise befunden. Ein Gerichtsverfahren soll nun mehr Klarheit und Alves ihre gerechte Strafe bringen.