Paris voller Abfall: Müllentsorger streiken gegen Macrons Rentenreform
Paris - In Frankreich hat sich vielerorts auch die Müllabfuhr Streiks gegen eine geplante Rentenreform angeschlossen - in Paris werden wachsende Müllberge nun zum Politikum.
Gegner der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo (63, Parti socialiste) werfen der Sozialistin angesichts drohender Hygieneprobleme Untätigkeit vor.
Die Stadt müsse das Personal zum Dienst verpflichten oder Privatfirmen einschalten, fordern sie.
5600 Tonnen Müll hätten sich inzwischen angehäuft, teilte die Stadt nach acht Tagen Abfuhr-Streik mit.
Die Lage werde in den kommenden Tagen schwierig bleiben, die Verbrennungsanlagen würden bestreikt und die Höfe der Müllabfuhr seien blockiert.
Die Bürgermeisterin bekräftigte zuletzt am Montag ihre "komplette Unterstützung" für die Streiks, auch der Müllabfuhr.
"Das Bürgermeisteramt spornt die Beschäftigten zum Streik an", empörte sich daher Haushaltsminister Gabriel Attal (33, Renaissance), wie die Zeitung "Les Echos" berichtete.
Paris räumt nur mancherorts auf
Auch andere Minister, denen wie Attal Ambitionen nachgesagt werden, Hidalgo bei der nächsten Wahl an der Rathausspitze ablösen zu wollen, schimpften.
"Gestank und Fäulnis. Keine auch nur teilweise Notmaßnahme, die von der Stadt Paris beschlossen wurde", twitterte Transportminister Clément Beaune (41, Renaissance).
In der Nacht zum Dienstag sichteten Reporter des Senders BFMTV einen Müllwagen eines privaten Unternehmens bei einem Einsatz in Paris.
Die Stadt könne dies anordnen, erklärte ein Vertreter des Rathauses.
Wie die Stadt mitteilte, sei der Einsatz vorrangig auf die öffentliche Gesundheit ausgerichtet:
Die Räumung der Lebensmittelmärkte, das Entfernen von Müllsäcken vom Boden und die Sicherheit der Fußgängerwege stehe dabei im Mittelpunkt.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Rachel Boßmeyer//dpa/Reuters Pool via AP/Gonzalo Fuentes