Schüler bedroht Lehrerin mit falscher Waffe mitten im Klassenzimmer

Paris - Über diesen Vorfall spricht ganz Frankreich: Ein Oberschüler aus einer Pariser Vorstadt hat Videoaufnahmen zufolge eine Lehrerin mit einer nachgemachten Waffe bedroht.

Der Schüler wollte seine Lehrerin mit vorgehaltener Waffe erpressen.
Der Schüler wollte seine Lehrerin mit vorgehaltener Waffe erpressen.  © Screenshot YouTube/Néo

Auf einem Video des Vorfalls, das in den sozialen Medien kursiert, ist der Junge mit einer Waffe in der Hand zu sehen, die er auf seine an einem Schreibtisch sitzende Lehrerin richtet.

Er fordert sie auf: "Du trägst mich als abwesend ein." Dann korrigiert er sich: "Du trägst mich als anwesend ein." Im Hintergrund ist Gelächter zu hören. Erst später wird klar: Bei der Waffe handelt es sich um eine Attrappe.

Dennoch hat der Schüler, der nach unterschiedlichen Medienberichten 15 oder 16 Jahre alt ist, damit bis zur Staatsspitze Empörung ausgelöst. Die Ressortchefs für Erziehung und Inneres, Jean-Michel Blanquer und Christophe Castaner, kündigten einen Aktionsplan an, um solche Vorfälle zu unterbinden.

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Auch Staatspräsident Emmanuel Macron meldete sich zu Wort. "Es ist nicht hinnehmbar, einen Lehrer zu bedrohen", teilte er via Twitter mit. Solche Handlungen müssten nicht nur bestraft, sondern von den Schulen endgültig verbannt werden.

Zu dem "Überfall" war es bereits am vergangenen Donnerstag in Créteil nur wenige Kilometer nördlich von Paris gekommen. Laut Medien kam der Jugendliche zunächst in Polizeigewahrsam. Die Justiz eröffnete am Sonntagabend ein Ermittlungsverfahren.

Der Jugendliche sei dann wieder auf freien Fuß gesetzt worden, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Lehrerin, die an einem Computer saß und den Videoaufnahmen zufolge ruhig blieb, habe Anzeige erstattet.

Hintergrund der Attacke war offenbar die strenge Anwesenheitskontrolle an französischen Schulen. Nicht selten werden Eltern beim Fehlen eines Schülers sofort benachrichtigt.

Titelfoto: Screenshot YouTube/Néo

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