Pleite für Macron! Rechte liegen bei Parlamentswahl in Frankreich vorne

Paris (Frankreich) - In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich liegt das rechtsnationale Rassemblement National ersten Hochrechnungen zufolge vorne.

Der französische Präsident Emmanuel Macron (46) muss eine Wahl-Schlappe bei der ersten Runde der Parlamentswahl einstecken.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (46) muss eine Wahl-Schlappe bei der ersten Runde der Parlamentswahl einstecken.  © Yara Nardi/Reuters Pool/AP/dpa

Es kam gemeinsam mit seinen Verbündeten auf 34 bis 34,2 Prozent, wie die Sender TF1 und France 2 am heutigen Sonntag nach Schließung der Wahllokale berichteten.

Das Mittelager von Präsident Emmanuel Macron (46) landete demnach mit 20,3 bis 21,5 Prozent auf Platz drei hinter dem Linksbündnis Nouveau Front Populaire mit 28,1 bis 29,1 Prozent. Wie viele Sitze die Blöcke in der Nationalversammlung bekommen, wird aber erst in Stichwahlen am 7. Juli entschieden.

Für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist das Ergebnis eine herbe Niederlage. Er hatte darauf gesetzt, mit der vorgezogenen Neuwahl die relative Mehrheit seiner Mitte-Kräfte im Unterhaus auszubauen. Das scheint nun äußerst unwahrscheinlich.

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Sollte Prognosen zufolge keines der Lager eine absolute Mehrheit erlangen, stünde Frankreich vor zähen Verhandlungen um eine Koalition.

Ohne klare Mehrheit droht Stillstand

Marine Le Pen (55) und ihre verbündeten Rechtspopulisten könnten stärkste Kraft werden.
Marine Le Pen (55) und ihre verbündeten Rechtspopulisten könnten stärkste Kraft werden.  © Thibault Camus/AP/dpa

Erste Prognosen gehen davon aus, dass Marine Le Pens (55) Rechtspopulisten und ihre Verbündeten im Unterhaus mit 230 bis 280 Sitzen stärkste Kraft werden könnten. An der absoluten Mehrheit mit 289 Sitzen könnten sie aber vorbeischrammen.

Auch die Linken könnten zulegen und auf 125 bis 200 Sitze kommen. Macrons Liberalen droht, auf nur noch 60 bis 100 Sitze abzusacken. Genaue Aussagen zur Sitzverteilung sind bisher aber schwierig. Vor der zweiten Wahlrunde können die Parteien noch lokale Bündnisse schmieden, die den Wahlausgang beeinflussen.

Ein Zusammenkommen der grundverschiedenen politischen Akteure für ein Regierungsbündnis nach der Wahl ist derzeit nicht absehbar. Ohne klare Mehrheit in der Nationalversammlung würde Frankreich Stillstand drohen.

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Da die Nationalversammlung die Regierung stürzen kann, braucht diese für ihre Arbeit eine Mehrheit in der Parlamentskammer.

Titelfoto: Bildmontage: Yara Nardi/Reuters Pool/AP/dpa//Thibault Camus/AP/dpa

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