Bewaffnete schießen auf Autobahn um sich: Mafia-Boss (†71) stirbt im Kugelhagel

Grenoble (Frankreich) - Gemeinsam mit seinem Bruder versetzte er den Süden Frankreichs in den 1980er-Jahren in Angst und Schrecken. Am Mittwoch wurde der frühere Mafia-Boss Jean-Pierre Maldera (†71) erschossen.

An dieser Stelle wurde der geklaute Wagen der Täter in Schutt und Asche gelegt.
An dieser Stelle wurde der geklaute Wagen der Täter in Schutt und Asche gelegt.  © OLIVIER CHASSIGNOLE / AFP

Und das nicht irgendwo, sondern mitten auf einer Autobahn nahe der Alpengroßstadt Grenoble.

Wie Le Parisien berichtete, habe Maldera gerade von der stark befahrenen A41 abfahren wollen, als sich ihm ein weißer Renault Mégane RS näherte. An Bord des gestohlenen Wagens: drei bis vier bewaffnete Männer.

Gegen 10.30 Uhr soll das Überfallkommando das Feuer auf den Gangster eröffnet haben. Maldera, der offenbar den Ernst der Lage erkannt hatte, stieg aus seinem Auto und versuchte dem Bericht zufolge, zu Fuß zu flüchten.

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Allerdings vergebens. Der 71-Jährige starb im Kugelhagel, die Täter flüchteten und steckten ihren geklauten Renault nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt auf einem Parkplatz an. Bilder zeigen die völlig verrußte Fläche und einen demolierten Stromkasten.

Maldera-Brüder saßen gemeinsam im Knast, jetzt sind beide tot

Auf einer Autobahn nahe Grenoble ereigneten sich am Mittwoch Szenen wie aus einem Film. Dabei wurde ein Gangster-Boss erschossen. (Symbolbild)
Auf einer Autobahn nahe Grenoble ereigneten sich am Mittwoch Szenen wie aus einem Film. Dabei wurde ein Gangster-Boss erschossen. (Symbolbild)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Warum Maldera sterben musste, ist aktuell noch völlig unklar. Fakt ist hingegen, dass der Getötete einer der Paten der französisch-italienischen Mafia gewesen ist.

Zusammen mit seinem Bruder Robert hielt er das Grenoble der 1980er-Jahre in Atem. 1984 sei der sogenannte "Maldera-Clan" aufgelöst worden. Ermittlungen hätten ergeben, dass die Familie rund eine Million französische Francs (umgerechnet etwa 150.000 Euro) in Staatsanleihen besessen hatte.

Robert Maldera, der auf den klangvollen Spitznamen "Il pazzo" ("Der Verrückte") hörte, verschwand vor rund zehn Jahren von der Bildfläche. Insider gehen davon aus, dass der damals 55-Jährige getötet worden sein könnte.

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2004, ein Jahr vor Roberts Verschwinden, fuhren die Maldera-Brüder gemeinsam ins Gefängnis ein. Der Vorwurf: Erpressung, Geldwäsche und Beschaffung von Prostituierten. Wegen eines technischen Fehlers mussten die Mafia-Bosse allerdings schnell wieder freigelassen werden. Jetzt sind beide tot.

Titelfoto: Bildmontage: Olivier CHASSIGNOLE / AFP, Philipp von Ditfurth/dpa

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