Schock bei Geburt: Alice hat 26 Finger und einen Fuß am Knie - keiner will es bemerkt haben

Frankreich - Schock für die Eltern der kleinen Alice (2): ihre Tochter ist schwer krank. Wie sich herausstellte, kam die Kleine mit 26 Fingern, ohne Daumen und einem Fuß auf Höhe des linken Knies zur Welt!

Für die frischgebackenen Eltern war die Geburt ihrer Tochter ein "Albtraum". (Symbolfoto)
Für die frischgebackenen Eltern war die Geburt ihrer Tochter ein "Albtraum". (Symbolfoto)  © Rolf Vennenbernd/dpa

Alice, ein absolutes Wunschkind der Familie, wurde am 31. Dezember 2021 in Saint-Quentin geboren. Für alle begann eine Tortur.

Die Ärzte waren ratlos, verlegten das Kind ins Krankenhaus von Amiens. Sieben Monate später erhielt Alice die Diagnose: Laurin-Sandrow-Syndrom.

Nur wenige Fälle seien bisher in der medizinischen Literatur zu der genetischen Erkrankung dokumentiert. Alice' Mutter erzählte jetzt dem Portal "L’Aisne nouvelle": "Wir hatten eine bessere Chance, im Lotto zu gewinnen."

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Für die genetische Erkrankung und ihre Folgen auf das Leben des Kindes hat die Mutter wenig Verständnis. "Alles, was wir verlangten, war, dass unser Kind gesund ist", so die Mutter. Dass das Problem nicht bereits früher bei den Schwangerschaftskontrollen festgestellt wurde, begreift sie nicht. Auch der Vater, Michaël, bekräftigt, dass alles wunderbar schien.

Nach mehreren Operationen und Amputationen gilt Alice als 80 Prozent körperlich behindert. Einen Kindergartenplatz finden die Eltern nicht. Ihre Großeltern betreuen seither das Mädchen.

Eltern von Alice verklagen Gynäkologen

Die Familie prüft nun rechtliche Schritte gegen ihren Gynäkologen und Geburtshelfer. (Symbolfoto)
Die Familie prüft nun rechtliche Schritte gegen ihren Gynäkologen und Geburtshelfer. (Symbolfoto)  © 123RF/armmypicca

Alice muss nun regelmäßig in die Physiotherapie und zu Kinderärzten, ihre Erkrankung wurde zum Mittelpunkt des Familienlebens. Im vergangenen Jahr habe sich das Mädchen einer Beinamputation sowie Handoperation unterziehen müssen. Weitere Eingriffe in diesem Jahr sollen Folgen, um Alice das Leben zu erleichtern.

"Man sieht, wie sich die Blicke verändern, manchmal ist es nur ungesunde Neugier. Die Leute fragen sich, was wir mit unserem Kind gemacht haben", so der Vater der Zweijährigen. Sogar Freunde der Familie hätten sich abgewandt.

Verantwortlich für das Schicksal der Kleinen machen die Eltern vor allem den während der Schwangerschaft betreuenden Gynäkologen.

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Vor einem Gericht in Saint-Quentin sagte der Anwalt der Familie, Christophe Donnette: "Was man nicht versteht, ist, dass er zwar das Geschlecht des Kindes angeben konnte, aber nicht gesehen hat, dass das Kind 26 Finger hatte, dass sein linker Fuß zusammengekrümmt war, dass das linke Bein kein Schienbein hatte und dass der Fuß auf Kniehöhe lag!"

Alice wird wohl Zeit ihres Lebens mit der Behandlung infolge des Laurin-Sandrow-Syndroms zu kämpfen haben. Dennoch bleibt die Familie zuversichtlich, eines Tages die Hürden der Erkrankung überwinden zu können.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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