Jüdische Gräber auf Friedhof geschändet
Lille (Frankreich) - Unbekannte haben auf einem deutschen Soldatenfriedhof in Nordfrankreich zehn jüdische Grabsteine geschändet.
Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen, teilte die Präfektur des Départements Oise am Mittwoch mit.
Auf dem Friedhof befinden sich nach Angaben der Präfektur rund 1900 Gräber christlicher und jüdischer Soldaten des Ersten Weltkriegs.
Präfektin Cathérine Séguin verurteilte die Tat und unterstrich das Engagement des Staates, jeglichen Antisemitismus zu bekämpfen.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor fünfeinhalb Wochen mehr als 1500 antisemitische Delikte in Frankreich registriert.
Dies sind mehr als drei Mal so viele wie im gesamten Vorjahr. Etwa die Hälfte davon sind Schmierereien von Parolen oder Hakenkreuzen, zwei Prozent betreffen Schläge und Verletzungen. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn in Frankreich rund 1800 antisemitische Taten verzeichnet.
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