Große Sorge um Frühchen: Santiago, 17 Tage alt, aus Brutkasten entführt

Paris (Frankreich) - Wettlauf gegen die Zeit: Aus einem französischen Krankenhaus wurde ein Frühgeborenes entführt. Baby Santiago braucht dringend intensivmedizinische Betreuung, hat ohne diese womöglich nur noch Stunden zu leben. Die Spur führt zu den Eltern.

Santiago verschwand aus dem Robert-Ballanger-Krankenhaus von Aulnay-sous-Bois.  © Dimitar DILKOFF / AFP

Der kleine Junge kam drei Monate zu früh auf die Welt, muss rund um die Uhr medizinisch betreut werden, ist auf einen Brutkasten angewiesen.

Nachdem Baby Santiago am Montagabend von der Säuglingsstation des Robert-Ballanger-Krankenhauses in Aulnay-sous-Bois (Großraum Paris) verschwunden ist, ist die Sorge riesengroß, das Frühchen noch rechtzeitig zu finden, berichtete der Sender BFM TV.

Inzwischen haben die Behörden "Entführungsalarm" ausgerufen, suchen nach dem verschwundenen Baby mit einem Großaufgebot. Im Fokus der Ermittlungen stehen insbesondere die Eltern des 17 Tage alten Jungen. Laut Polizei handelt es sich um eine 25-jährige Frau und ihren 23-jährigen Partner. Sie sollen der Justiz "bekannt" sein, hieß es aus Ermittlerkreisen.

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Fünf Personen aus dem Umfeld der Eltern, im Alter von 16 bis 29 Jahren, wurden bislang in Gewahrsam genommen und befragt. Ihnen wird organisierte Bandenentführung vorgeworfen.

Doch von den Flüchtigen fehlt jede Spur. Sollte Santiago nicht innerhalb von zwölf Stunden gefunden werden, schwebt das Baby in akuter Lebensgefahr.

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Die 25-jährige Mutter und der 23-jährige Vater sind auf der Flucht.  © Handout / MINISTERE DE L'INTERIEUR / AFP
Die Behörden haben "Entführungsalarm" ausgerufen.  © Handout / POLICE NATIONALE / AFP
Santiago wurde von den eigenen Eltern von der Neugeborenenstation entführt. Der kleine Junge ist auf intensivmedizinische Betreuung angewiesen.  © Dimitar DILKOFF / AFP

Wo ist Baby Santiago?

Nach allem, was bekannt ist, verschwand Santiago am Montagabend zwischen 23 Uhr und 23.30 Uhr aus seinem Brutkasten im Robert-Ballanger-Krankenhauses.

Bilder mehrerer Überwachungskameras zeigen, wie die in eine hellblaue ärmellose Jacke, einen weißen Pullover und grünen Rock gekleidete Mutter das Krankenhaus mit einer schwarzen Einkaufstasche in der Hand verließ. Begleitet wurde die 25-Jährige vom 23-jährigen Kindsvater, der mit einer dunklen Jeans und einer hellblauen Jeansjacke bekleidet war.

In der Nähe des Krankenhauses stiegen die beiden Männer dann in ein weißes Fahrzeug, in dem sich noch drei weitere Personen befanden. Anschließend verliert sich ihre Spur.

Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass sich Santiagos Eltern mit ihrem Baby nach Belgien abgesetzt haben könnten. Die Suche dauert an.

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