Durchbruch im Vermisstenfall Émile (†2): Großeltern festgenommen!
Le Vernet (Frankreich) - Der Vermisstenfall des kleinen Émile (†2) endete in seinem tragischen Tod - und beschäftigt seitdem ganz Frankreich. Nun wurden vier Personen festgenommen, darunter seine Großeltern.

Wie der französische Sender "BFMTV" berichtet, haben am Dienstagmorgen bei seinen beiden Großeltern mütterlicherseits sowie bei zwei erwachsenen Kindern des Paares die Handschellen geklickt.
Demnach wirft die Staatsanwaltschaft den vier Familienmitgliedern vorsätzliche Tötung sowie das Verstecken einer Leiche vor.
Was genau nun zur Festnahme führte, ist aktuell noch nicht bekannt. Sie sei aber im Zuge der "Überprüfung von Informationen" geschehen, die in den vergangenen Monaten bei den Ermittlungen zusammengetragen wurden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erläuterte.
Der damals zweieinhalbjährige Émile verschwand im Sommer 2023 plötzlich spurlos aus einem Garten im südfranzösischen Dorf Le Vernet, wo er bei seinen Großeltern zu Besuch war. Diese hätten ihn aus den Augen verloren. Zwei Zeugen sagten später aus, dass sie noch gesehen hätten, wie das Kind die Straße herunterlief.
Ist ein Blumentopf der entscheidende Hinweis?

Die Polizei suchte anschließend lange vergeblich nach ihm, aber knapp neun Monate später fand eine Wanderin seine sterblichen Überreste.
Zunächst gab es keine Gewissheit zur genauen Todesursache: "Zwischen einem Sturz des Kindes, fahrlässiger Tötung und Mord können wir noch immer keine These als wahrscheinlicher erachten als die andere, um das Verschwinden und den Tod des Kindes Émile zu erklären", erklärte die Staatsanwaltschaft Jean-Luc Blachon wenige Tage nach dem Knochenfund in einer Mitteilung.
Die umgehend eingeleiteten Ermittlungen führten so vorerst auch zu keinem Ergebnis - bis jetzt. Vor wenigen Tagen war nämlich Bewegung in den Fall gekommen, als die Beamten einen Blumentopf in der Nähe der Kapelle des Dorfs beschlagnahmten. Laut Berichten sollen sie einen anonymen Tipp per Brief erhalten haben.
Erstmeldung von 9.22 Uhr, zuletzt aktualisiert 9.54 Uhr.
Titelfoto: CHRISTOPHE SIMON/AFP