96:0! Rugby-WM zeigt, warum nächste FIFA-WM zum Desaster werden könnte

Marseille (Frankreich) - In Frankreich findet gerade die Rugby-Weltmeisterschaft statt, eine der größten Sportveranstaltungen der Welt. Rugby ist in weiten Teilen der Welt sehr beliebt, so auch in Frankreich.

Charles Ollivon (30, l.) und Baptiste Couilloud (26) kamen aus dem Jubeln gegen Namibia gar nicht mehr raus.
Charles Ollivon (30, l.) und Baptiste Couilloud (26) kamen aus dem Jubeln gegen Namibia gar nicht mehr raus.  © NICOLAS TUCAT / AFP

Die französische Rugby-Nationalmannschaft traf am Donnerstag in ihrem dritten Gruppenspiel auf Namibia. Das Spiel wurde nicht nur zu einer klaren Angelegenheit, sondern das Ergebnis ist historisch.

96:0 besiegten "Les Bleus" die Afrikaner, die hoffnungslos unterlegen waren. Das ist aber noch lange nicht der höchste Sieg der WM-Geschichte. 2003 gelang Australien ein 142:0 Sieg, ebenfalls gegen Namibia.

Frankreich ist damit bei seiner Heim-WM ungeschlagen, aber diese Ergebnisse werfen Fragen über die Sinnhaftigkeit des Turnieres auf.

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Denn auch Rumänien ging bereits mit extremen Ergebnissen komplett baden. Gegen Irland gelangen beim 82:8 immerhin ein paar Punkte. Beim 76:0 gegen Südafrika schon nicht mehr.

Will die FIFA solche Zustände bei der Fußball-WM?

Der höchste Sieg des Fußball-Weltmeisters Argentinien bei der letzten WM war ein 3:0 gegen Kroatien, die am Ende Dritter wurden.
Der höchste Sieg des Fußball-Weltmeisters Argentinien bei der letzten WM war ein 3:0 gegen Kroatien, die am Ende Dritter wurden.  © KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP

Diese deutlichen Ergebnisse befeuerten in der Rugby-Gemeinde die Debatte, ob es sinnvoll ist, die Anzahl der teilnehmenden Teams zu erhöhen, damit mehr Länder mitmachen können. Länder, die vielleicht noch nie bei einer Rugby-WM dabei waren.

Aber wenn bereits Teams, die schon öfter an Weltmeisterschaften teilgenommen haben, gegen die Top-Teams komplett untergehen, dann macht es eher keinen Sinn.

Aber genau das könnte Fußball-Fans bei der kommenden WM in Mexiko, USA und Kanada erwarten: Unzählige Teams, die noch nie eine WM gespielt haben.

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Denn die FIFA hat bereits beschlossen, dass bei der WM 2026 erstmals 48 Teams teilnehmen – also 16 Teams mehr als zuvor!

Anders als beim Rugby gibt es beim Fußball zwar nicht nur zwischen den Nationen mehr Test- und Freundschaftsspiele, sondern auch mehr Wettbewerbe auf internationaler Klubebene, weshalb sich das Niveau international eher angleichen kann.

Aber trotzdem gibt es unter den Fußballfans Bedenken, dass eine aufgeblähte FIFA-WM irgendwann zu ähnlich einseitigen und torreichen Partien führt.

Die Verbandschefs kannten zuletzt immer nur eine Richtung: mehr Klubs bei der WM, EM oder auch Champions-League und Klub-WM.

Titelfoto: Bildmontage: Kirill KUDRYAVTSEV / AFP, Kirill KUDRYAVTSEV / AFP

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