96:0! Rugby-WM zeigt, warum nächste FIFA-WM zum Desaster werden könnte
Marseille (Frankreich) - In Frankreich findet gerade die Rugby-Weltmeisterschaft statt, eine der größten Sportveranstaltungen der Welt. Rugby ist in weiten Teilen der Welt sehr beliebt, so auch in Frankreich.
Die französische Rugby-Nationalmannschaft traf am Donnerstag in ihrem dritten Gruppenspiel auf Namibia. Das Spiel wurde nicht nur zu einer klaren Angelegenheit, sondern das Ergebnis ist historisch.
96:0 besiegten "Les Bleus" die Afrikaner, die hoffnungslos unterlegen waren. Das ist aber noch lange nicht der höchste Sieg der WM-Geschichte. 2003 gelang Australien ein 142:0 Sieg, ebenfalls gegen Namibia.
Frankreich ist damit bei seiner Heim-WM ungeschlagen, aber diese Ergebnisse werfen Fragen über die Sinnhaftigkeit des Turnieres auf.
Denn auch Rumänien ging bereits mit extremen Ergebnissen komplett baden. Gegen Irland gelangen beim 82:8 immerhin ein paar Punkte. Beim 76:0 gegen Südafrika schon nicht mehr.
Will die FIFA solche Zustände bei der Fußball-WM?
Diese deutlichen Ergebnisse befeuerten in der Rugby-Gemeinde die Debatte, ob es sinnvoll ist, die Anzahl der teilnehmenden Teams zu erhöhen, damit mehr Länder mitmachen können. Länder, die vielleicht noch nie bei einer Rugby-WM dabei waren.
Aber wenn bereits Teams, die schon öfter an Weltmeisterschaften teilgenommen haben, gegen die Top-Teams komplett untergehen, dann macht es eher keinen Sinn.
Aber genau das könnte Fußball-Fans bei der kommenden WM in Mexiko, USA und Kanada erwarten: Unzählige Teams, die noch nie eine WM gespielt haben.
Denn die FIFA hat bereits beschlossen, dass bei der WM 2026 erstmals 48 Teams teilnehmen – also 16 Teams mehr als zuvor!
Anders als beim Rugby gibt es beim Fußball zwar nicht nur zwischen den Nationen mehr Test- und Freundschaftsspiele, sondern auch mehr Wettbewerbe auf internationaler Klubebene, weshalb sich das Niveau international eher angleichen kann.
Aber trotzdem gibt es unter den Fußballfans Bedenken, dass eine aufgeblähte FIFA-WM irgendwann zu ähnlich einseitigen und torreichen Partien führt.
Die Verbandschefs kannten zuletzt immer nur eine Richtung: mehr Klubs bei der WM, EM oder auch Champions-League und Klub-WM.
Titelfoto: Bildmontage: Kirill KUDRYAVTSEV / AFP, Kirill KUDRYAVTSEV / AFP