Flucht vor der Trauer endet tragisch: Suche nach vermisstem Deutschen (20) auf Kreta eingestellt
Chania (Griechenland) - Seit dem Februar wird ein 20-jähriger deutscher Tourist auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta vermisst - nun gibt es keine Hoffnung mehr, ihn lebend zu finden.

Am Freitag teilte seine Schwester in einem emotionalen Instagram-Post die traurige Nachricht: Der 20-jährige Johann W. aus Baden-Württemberg war alleine in die berühmte Samaria-Schlucht aufgebrochen, um mit seiner Trauer über den Verlust seiner Mutter, die im Oktober 2024 an Krebs starb, zurechtzukommen.
Doch was als Versuch begann, den Kummer hinter sich zu lassen, nahm eine tragische Wendung.
Johann verschwand spurlos. Auch brachte er seinen Mietwagen nicht zurück und reagierte nicht auf Anrufe.
Mit Drohnen, Hubschraubern und Hunden wurde nach dem jungen Mann gesucht, doch nach drei Wochen ohne Erfolg wurde die Hoffnung, ihn lebend zu finden, immer geringer. Am 7. März wurde die Suche schließlich eingestellt.
Johann hing an seiner Mutter

In dem Beitrag teilte seine Schwester Teresa die bewegende Geschichte von Johann, der sich in den letzten Monaten aufopferungsvoll um seine an Lungenkrebs erkrankte Mutter kümmerte.
Im Hospiz ließ der 20-Jährige sich direkt neben sie ein Bett stellen, weil er nicht wollte, dass sie ihre letzten Tage alleine verbringt.
Als seine Mutter schließlich starb, fand Johann Trost im Laufen, um mit seiner tiefen Trauer fertigzuwerden.
Doch dann zog es ihn nach Griechenland, wo er alleine die berühmte Samaria-Schlucht betreten wollte und nicht mehr zurückkehrte.
Dennoch ist Teresa unendlich dankbar für die Unterstützung, die sie in den vergangenen Wochen erhielt. Jetzt hofft sie nur noch, dass der Körper ihres Bruders eines Tages gefunden und zurück nach Hause gebracht werden kann.
Titelfoto: Bildmontage: Instagram/Screenshot/findjohannwilliams, Facebook/Screenshot/Find Johann Williams