"Costa Concordia"-Kapitän zieht Antrag auf Arbeit überraschend zurück

Von Robert Messer

Rom (Italien) - Der inhaftierte Ex-Kapitän des gesunkenen Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia", Francesco Schettino (64), hat seinen Antrag auf offenen Vollzug überraschend zurückgezogen.

Vor etwas mehr als 13 Jahren kam es vor der italienischen Insel Giglia zur Havarie der Costa Concordia.
Vor etwas mehr als 13 Jahren kam es vor der italienischen Insel Giglia zur Havarie der Costa Concordia.  © Enzo Russo/ANSA/epa/dpa

Der 64 Jahre alte Italiener wollte tagsüber das Gefängnis zum Arbeiten verlassen können. Es habe nun jedoch Schwierigkeiten mit dem Arbeitsvorschlag gegeben, sagte Schettinos Anwältin vor Journalisten.

Daher habe Schettino selbst entschieden, den Antrag zurückzuziehen. "Wenn in Zukunft die Voraussetzungen gegeben sind, um den Antrag erneut zu stellen, werden wir das tun", so Francesca Carnicelli. Das Verfahren wurde eingestellt.

Schettinos Plan war es eigentlich, außerhalb des Gefängnisses an einem Digitalisierungsprojekt der vatikanischen Dombauhütte mitzuarbeiten.

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Schettino verbüßt für die Havarie des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" vor der toskanischen Insel Giglio vom 13. Januar 2012 eine Haftstrafe von 16 Jahren und einem Monat.

Inzwischen hat der Italiener mehr als die Hälfte seiner Strafe verbüßt und damit auch die Frist für lockerere Vollzugsmaßnahmen erreicht.

Als Kapitän des Unfall-Schiffs wurde Francesco Schettino (64) für den Tod von 32 Passagieren verantwortlich gemacht.
Als Kapitän des Unfall-Schiffs wurde Francesco Schettino (64) für den Tod von 32 Passagieren verantwortlich gemacht.  © Maurizio Degl'innocenti/ANSA/epa/dpa

Schettino trägt Hauptschuld am Unglück der Costa Concordia

Die Hauptschuld am Kentern der "Costa Concordia" wird Schettino gegeben. Er hatte das Schiff zu nahe an der Insel Giglio entlang gesteuert. Der Kapitän geriet zudem in die Kritik, weil er das Schiff noch während der Evakuierung der Passagiere verließ. 32 Menschen kamen bei der Kreuzfahrt-Katastrophe ums Leben.

Unter den Todesopfern waren auch zwölf deutsche Passagiere.

Titelfoto: Fotomontage: Enzo Russo/ANSA/epa/dpa, Maurizio Degl'innocenti/ANSA/epa/dpa

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