Erneut Schüsse, Gewalt und Tote: Drogenkrieg in Mexiko scheint zu eskalieren
Sinaloa (Mexiko) - Im Zusammenhang mit der Kartell-Gewalt im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa hat es am Samstag Medienberichten zufolge weitere Tote gegeben.
An einem Ort in der Region um Culiacán wurden die Körper fünf erschossener und offenbar gefolterter Männer auf einer Straße gefunden, wie lokale Medien unter Berufung auf Behörden berichteten.
Bei einem weiteren Vorfall wurden Sicherheitskräfte von "bewaffneten Zivilisten" angegriffen, wie Ruben Rocha Moya, Gouverneur von Sinaloa, auf der Plattform X schrieb.
Bei der Verfolgung der Angreifer in ein Wohngebäude seien drei Verdächtige getötet und einer verhaftet worden. Mindestens zwei Soldaten wurden verletzt. Zudem kam es zu einem Schusswechsel zwischen Polizisten und einem mutmaßlichen Auftragsmörder.
Die mexikanische Regierung schickte den Berichten zufolge 600 zusätzliche Soldaten nach Sinaloa.
In Mexiko wurden seit 2006 rund eine halbe Million Menschen getötet
In dem Bundesstaat war nach der Festnahme eines berüchtigten Drogenkartell-Mitglieds im Juli in den USA die Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen eskaliert.
Laut Nachrichtenagentur AFP seien seit dem 9. September rund 70 Menschen getötet worden, vor allem in der Region um Culiacán.
Die Gewalt sorgt auch für diplomatische Verstimmungen zwischen den USA und Mexiko. Mexikos scheidender Präsident Andrés Manuel López Obrador (70) hatte den USA am Donnerstag wegen der Aufsehen erregenden Festnahme von Kartell-Mitbegründer Ismael "El Mayo" Zambada eine Mitschuld an den Auseinandersetzungen des berüchtigten Sinaloa-Kartells zugeschrieben.
Der US-Botschafter in Mexiko, Ken Salazar (69), wies dies zurück. Durch die mit den Drogenkartellen in Verbindung gebrachte Gewalt wurden in Mexiko seit 2006 bereits etwa 450.000 Menschen getötet. Mehr als 100.000 weitere verschwanden spurlos.
Titelfoto: Ivan MEDINA / AFP