US-Amerikaner findet Brief seiner deutschen Uroma: Der Inhalt wirft eine Frage auf!
New York (USA) - David Schofield erwischte seine Mutter dabei, wie sie eine Kiste alter Habseligkeiten durchstöberte. Der Inhalt soll seiner deutschen Urgroßmutter gehört haben. Ein Brief der inzwischen verstorbenen Frau ließ den US-Amerikaner nachdenklich zurück.
Wie Newsweek berichtete, stammte Uroma Bertl aus Karlsruhe. Ihre Tochter Heidi, also Schofields Oma, heiratete nach dem Zweiten Weltkrieg einen in Deutschland stationierten US-Soldaten, zog dann mit ihm in die USA.
Bertls Verbindung zu ihrer Tochter ist wohl auch der Grund, warum Briefe aus Deutschland in einer Kiste in den Staaten schlummerten. Aber sei es, wie es sei - als David Schofield sich der Korrespondenz seiner Ahnin widmete, fiel ihm etwas Ungeahntes ins Auge.
Uroma Bertl schrieb nämlich am 20. Oktober 1944 einen Brief an das Polizeipräsidium im Mannheim. Darin bat sie die Beamten, ihr die neue Adresse eines gewissen "Franz Werle Obering" mitzuteilen. So weit, so gut.
Wären da nicht diese zwei alarmierenden Wörter gewesen, die nach der Höflichkeitsfloskel "Im Voraus besten Dank!" folgten.
Uroma eines Amerikaners beendete einen Brief mit heute verbotener Grußform
Denn Uroma Bertl beendete ihr Schreiben an die Behörde in Baden-Württemberg mit der damals üblichen und heute undenkbaren (und gemäß Strafgesetzbuch verbotenen) Grußform "Heil Hitler!".
Schofield war geplättet. Seinen Schilderungen nach sei nicht bekannt, dass auch nur irgendjemand in seiner Familie Nazi war. Wohl auch Bertl nicht. Genau sagen konnte es ihr Urenkel aber nicht: "Ich habe sie nur ein- oder zweimal getroffen", so Schofield. Unterhalten hätten sich beide dabei nicht können - er sprach nur Englisch, Bertl Deutsch.
Ob sein Familienmitglied tatsächlich überzeugte Anhängerin des Nationalsozialismus war oder die Uroma sich "nur" aus Angst vor Repressalien den Gepflogenheiten im Nazi-Regime beugte, konnte Schofield bislang nicht herausfinden.
Er habe es allerdings als "traurig" empfunden, in welcher Zeit Bertl und viele andere damals leben mussten.
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