Virus im Sehorgan: Verliert Juwan (2) durch einen Kuss sein Augenlicht?
Windhoek (Namibia) - Seinem neugeborenen Baby einen Kuss zu geben, ist für viele nichts Verwerfliches und niemand würde denken, dass diese Geste dem Kind schaden könnte. Doch dem kleinen Juwan (2) wurde genau dieser Akt der Liebe zum Verhängnis, denn seitdem ist er auf einem Auge fast blind.

Auf Facebook teilt Michelle Saaimen regelmäßig Bilder und Videos ihrer fünfköpfigen Familie. Schon bei einem kurzen Blick fällt einem auf, dass mit dem Kleinsten der Familie etwas nicht stimmt. Anders als sein rechtes Auge ist die Pupille des linken nicht braun, sondern giftgrün und die Sklera (der eigentlich weiße Teil des Augapfels) ist nicht weiß, sondern rot - das Auge ist schwer entzündet!
Michelle schreibt, dass ihr Sohn, welcher damals um die 16 Monate alt war, vor circa einem halben Jahr eine zunächst harmlos aussehende Augenentzündung hatte. Der Arzt verschrieb herkömmliche Antibiotika, um die vermeintlich bakterielle Infektion zu bekämpfen, doch das Medikament schlug nicht an.
Mama Michelle berichtet, dass sie und ihr Mann Neels zusehen mussten, wie etwas in Juwans Auge "zu wachsen" schien. Die Familie stellte außerdem zu ihrem Erschrecken fest, dass Juwan nach und nach das Gefühl in dem entzündeten Auge verlor, so fing er an, sich mit dem Finger in dem Sehorgan zu kratzen, ohne nur einmal zu zucken.
Kurz darauf stellte ein Facharzt bei dem damals einjährigen Jungen eine fortgeschrittene Herpes-Infektion im Auge fest, welche sehr wahrscheinlich durch einen Kuss auf oder in die Nähe des betroffenen Auges in den Körper des kleinen Jungen gekommen war.

Spendenaufruf soll Augenlicht des Jungen retten

Durch die Zusammenarbeit vieler Ärzte und Experten auf der ganzen Welt konnte zumindest eine Remission der Viruserkrankung erreicht werden. Das bedeutet, dass die Symptome vorübergehend gelindert wurden, die Krankheit an sich jedoch noch präsent ist.
Das Schlimme ist: Wenn das Virus weiterhin unbehandelt bleibt, wird Juwan nicht nur permanent auf seinem linken Auge erblinden, sondern das Virus kann weiter bis in sein Gehirn wandern und dort bleibende Schäden hinterlassen oder den 2-Jährigen sogar umbringen.
Die medizinische Behandlung ihres Sohnes kostet Michelle nicht nur eine Menge Zeit, sondern auch einen Haufen Geld, da sie mit ihm zusammen um die ganze Welt zu verschiedensten Ärzten fliegen muss.
Um die Behandlungen weiterhin zahlen zu können, hat sie ein Spendenaufruf auf der Seite "BackaBuddy" gestartet, mit welchem sie Geld für eine Hornhauttransplantation für Juwan sammeln möchte.
Eine solche Transplantation könnte der einzige Weg sein, dem kleinen Jungen noch ein "normales" Leben mit zwei gesunden Augen zu schenken.
Titelfoto: Fotomontage: Screenshot: facebook.com/michelle.d.rand.7