Drei Jahrzehnte auf der Flucht: Italiens meistgesuchter Mafioso festgenommen!
Palermo - Nach drei Jahrzehnten auf der Flucht ist Italiens meistgesuchter Mafia-Boss Matteo Messina Denaro (60) Medienberichten zufolge verhaftet worden. Der Italiener war Chef der sizilianischen Cosa Nostra.
Polizisten hätten den mittlerweile 60-Jährigen am Montag in der Privatklinik Maddalena in der sizilianischen Hauptstadt Palermo festgenommen, wie Polizeigeneral Pasquale Angelosanto der italienischen Nachrichtenagentur AGI bestätigte.
Denaro, der seit Sommer 1993 auf der Flucht war, schrieb seiner damaligen Verlobten Angela in einem Brief, dass man "von ihm hören würde". Er deutete dabei an, dass ihm bewusst sei, dass sein Name bald mit zahlreichen schweren Verbrechen in Verbindung gebracht werden würde. "Sie werden mich als Teufel darstellen, aber das sind alles Unwahrheiten", log er damals.
Die Realität ist jedoch, dass Denaro in seiner "Karriere" Dutzende Morde beging. Darunter auch den Mord an dem 14-jährigen Giuseppe Di Matteo, Sohn eines Whistleblowers der Massaker und Bombenanschläge im Jahr 1992, bei denen unter anderem die zwei Mafia-Jäger Giovanni Falcone (†53) und Paolo Borsellino (†52) ihr Leben verloren.
In Abwesenheit wurde der 60-Jährige daher wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wird als Nachfolger der 2016 und 2017 in Haft verstorbenen historischen "Paten" Bernardo Provenzano (†83) und Salvatore "Totò" Riina (†87) angesehen.
Italienische Polizei auf Twitter
Video von Matteo Messinas Verhaftung
Großer Erfolg für italienische Polizei und Regierung
Mit der Verhaftung Denaros ist die italienische Regierung ihrem Ziel, die Mafia ein für alle Mal zu bekämpfen, etwas näher gekommen. Erst im Dezember nahm die Polizei mehr als 100 Personen aus dem ganzen Land fest, die neben der Mafia-Vereinigung auch des Drogenhandels, der Geldwäsche und der Erpressung verdächtigt werden.
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (46) sprach von einem "großen Erfolg des Staates, der zeigt, sich nie gegenüber der Mafia geschlagen zu geben".
Auch für die Bevölkerung ist eine Festnahme wie diese eine extreme Erleichterung. In Videos sieht man Anwohner Palermos applaudieren und jubeln.
Titelfoto: Bildmontage: Alessandro Fucarini/AP/dpa, dpa