Dieses Land will endlich den Verzehr von Hundefleisch verbieten
Seoul - Hundefleisch dient auf der koreanischen Halbinsel seit Jahrhunderten als Nahrung. Nun will Südkorea jedoch die Kontroverse um den alten Brauch beenden.
Wie Gulf News Asia berichtet, will das ostasiatische Land den Verzehr von Hunden komplett verbieten.
Die Regierung will noch in diesem Jahr einen entsprechenden Gesetzesentwurf zur Umsetzung des Verbots einbringen.
Wie ein Mitglied der Regierungspartei am Freitag erklärte, wächst in Südkorea das Bewusstsein für die Rechte der Tiere. Insbesondere die jüngere Generation leiste Widerstand gegen die ihrer Ansicht nach überholte Tradition.
"Es ist an der Zeit, den sozialen Konflikten und Kontroversen um den Verzehr von Hundefleisch durch ein spezielles Gesetz ein Ende zu setzen", sagte Yu Eui-dong (52) von der Nationalversammlung.
Menschen, die entsprechende Läden betreiben oder in der verarbeitenden Industrie tätig sind und möglicherweise ihre Jobs verlieren, soll eine umfassende finanzielle Unterstützung gewährleistet werden.
Tierschutzorganisationen jubeln: Hundefleisch in Südkorea wahrscheinlich bald verboten
Präsident Yoon Suk-yeol (62) und seine Frau, First Lady Kim Keon-hee (51), begrüßten den Gesetzesentwurf. Um ein Zeichen zu setzen, haben sie außerdem zwei streunende Hunde adoptiert.
Der Verzehr von Hundefleisch ist eine uralte Praxis auf der koreanischen Halbinsel und wird als Mittel gegen die Sommerhitze angesehen. Vor allem bei den Älteren steht Hund noch auf dem Speiseplan, bei den Jüngeren hingegen kaum noch.
Tierschutzorganisationen begrüßten die Aussicht auf ein Verbot. "Ein Traum wird wahr für uns alle, die wir so hart für die Beendigung dieser Grausamkeit gekämpft haben", erklärte die Humane Society International in einer Mitteilung.
Nach Angaben der südkoreanischen Regierung gibt es rund 1150 Hundezuchtbetriebe, 34 Schlachthöfe, 219 Vertriebsunternehmen und etwa 1600 Restaurants, die Hundefleisch servieren.
Titelfoto: Ahn Young-joon/AP