Belarus-Regime soll Todesurteil gegen Deutschen verhängt haben
Minsk (Belarus) - Das Regime um Belarus-Despot Alexander Lukaschenko (69) soll den deutschen Rico Krieger (30) zum Tode verurteilt haben!
Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Wjasna unter Berufung auf den Telegram-Kanal "MolkoPomogi".
Demnach würden dem Deutschen schwere Straftaten unter anderem "Söldnertum", "Terrorismus" und die "Schaffung einer extremistischen Gruppierung" vorgeworfen. Zudem werfen ihm die Belarus-Behörden die Beteiligung an einem Bombenanschlag vor. Genaue Details sind noch nicht bekannt.
Das Urteil sei bereits am 24. Juni vom Bezirksgericht der Oblast Minsk verhängt worden. Rico Krieger soll seit dem 6. November 2023 in Untersuchungshaft sitzen.
Wie Wjasna weiter berichtet, soll sich der Deutsche dem Kastus-Kalinouski-Regiment angeschlossen haben - einer Gruppe belarussischen Krieger, die auf der Seite der Ukraine kämpfen.
Nach eigenen Angaben verfügt Rico Krieger über eine militärische Ausbildung, war als Sicherheitsmann in der US-Botschaft in Berlin tätig. Zuletzt arbeitete er offenbar für das Deutsche Rote Kreuz als Rettungssanitäter in Salzgitter. Er soll Vater eines Kindes sein.
Todesstrafe in Belarus
Belarus ist das einzige Land in Europa, in dem noch die Todesstrafe verhängt wird. Das Regime sieht die Knallhart-Bestrafung bei "außergewöhnlichen Straftaten" gegen den Staat, wie Terrorismus oder Hochverrat, vor.
Zum Tode Verurteilte werden in der Regel durch Genickschuss im berüchtigten Untersuchungsgefängnis Nr. 1 von Minsk hingerichtet. In den meisten Fällen werden Betroffene bereits wenige Monate nach Urteilsverkündung hingerichtet.
Ob der Deutsche das Rechtsmittel der Berufung einlegen kann, ist ungewiss. Das Regime von Alexander Lukaschenko gilt als autoritär, ein Rechtsstaat so gut wie nicht vorhanden.
Erstmeldung vom 19. Juli, um 17.08 Uhr; letztes Update um 19 Uhr.
Titelfoto: Wjassna