Skrupellos: Beauty-Klinik schwatzt geistig behindertem Mann Brust-Vergrößerung auf
Wuhan (China) - Harte Anschuldigungen gegen eine chinesische Beauty-Klinik. Wie eine entsetzte Mutter feststellen musste, wurde ihrem geistig behinderten Sohn ein völlig unnötiger Eingriff aufgeschwatzt. Der junge Mann ließ sich die Brüste vergrößern und nahm dafür einen Kredit auf.
"Komm, lass dir die Brüste vergrößern, dann kannst du Influencer werden", sollen die Mitarbeiter des Schönheitssalons wohl zu ihrem Opfer gesagt haben.
Wenig später legte sich der 19-Jährige aus der chinesischen Provinz Hubei tatsächlich unters Messer und ließ sich Brustimplantate einsetzen.
Nun dürfte es für die skrupellosen Geschäftemacher allerdings ein Nachspiel haben. Wie die Zeitung SCMP berichtet, fand die Mutter des jungen Mannes - der geistig behindert ist und den IQ eines Fünfjährigen haben soll - das Gebaren der Beauty-Klinik alles andere als lustig. Sie reichte Klage ein.
"Als unsere Familie davon erfuhr, waren wir völlig schockiert. Es war, als würde der Himmel einstürzen. Er ist doch erst 19 Jahre alt", sagte die Mutter zu chinesischen Medien.
Dabei fing alles ganz harmlos an, berichtet die Frau. Ihr Sohn wollte sich auf eine offene Stelle in der Klinik bewerben. Doch das Vorstellungsgespräch wurde schnell zum Verkaufsgespräch.
Opfer nach Skrupellos-Operation völlig "traumatisiert"
Das Klinikpersonal übte Druck auf den gehandicapten 19-Jährigen aus, gab vor, dass er durch eine Brustvergrößerung in der Lage wäre, Geld durch Live-Streamen zu verdienen, schilderte die entsetzte Mutter.
Doch es kommt noch übler: Weil ihr Opfer kein Geld hatte, nötigten ihn die Scharlatane auch noch, einen Kredit über 30.000 Yuan (3800 Euro) abzuschließen. Die Raten könne er ja problemlos über die Erlöse aus seinem Stream abstottern, sagten sie.
Der junge Mann unterschrieb alles und wurde operiert. "Durch den Eingriff wurde die Brust meines Sohnes zu einem B-Körbchen, mit zwei langen Narben darunter. Es bricht mir das Herz, diese Narben zu sehen", sagte die Mutter. Ihr Sohn sei nun völlig "traumatisiert". Sie wünscht sich nur noch Gerechtigkeit und hat die Medien informiert.
Inzwischen wurde das völlig unnötige Implantat wieder entfernt. Doch die Narben werden wohl für immer bleiben. Die Klage gegen die Klinik ist anhängig.
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