Schock bei Restaurant-Besuch: Gutgläubige Frau hat plötzlich 55.000 Euro zu zahlen
Kunming (China) - Eine Chinesin fiel aus allen Wolken, als sie plötzlich mit einer horrenden Restaurantrechnung konfrontiert wurde. Wie kam es dazu?
Umgerechnet 55.000 Euro sollte der Gast zahlen!
Eigentlich hatte die Frau aus der Stadt Kunming nur eine Mahlzeit für sich und ihre Freundin bestellt, berichtet SCMP aus Hongkong. Doch dabei unterlief der Frau, von der nur der Nachname Wang bekannt ist, eine gravierende Social-Media-Panne.
Weil Wang ein Foto der Speisekarte, nebst Speisen bei WeChat - dem wohl größten sozialen Netzwerk Chinas - öffentlich postete, kam es zu einer Flut von Bestellungen. Denn auf dem Social-Media-Posting war auch der QR-Code zu sehen, über den Bestellungen und Zahlungen bargeldlos abgewickelt werden.
Wangs Fauxpas blieb nicht lange unbemerkt, sofort begannen fiese Internetnutzer zu bestellen, was das Zeug hielt. Zwar bemerkte die Frau ihren Fehler schnell und löschte den verhängnisvollen Post. Aber da war schon alles zu spät. Das Foto verselbständigte sich, Tausende User bestellten munter drauflos.
Als die Kellnerin bei Wang vorsichtig nachfragte und ihr die Mega-Rechnung von 431.085 Yuan (umgerechnet rund 55.000 Euro) präsentierte, fiel der Gast aus allen Wolken.
Plötzlich sollte Wang unter anderem für eine Portion Schweinehals, 20 Portionen Gänsedarm, 225 Portionen Schweinemagen, 1850 Portionen frisches Entenblut, 2580 Portionen Tintenfisch und 9990 Portionen Garnelenpaste blechen.
Diese Strafe droht den fiesen Feinschmeckern
Doch Wang hatte Glück. Das Restaurant zeigte sich gnädig und stellte die viel zu viel bestellten Köstlichkeiten nicht in Rechnung.
Doch das Geschehene beschäftigt die Frau noch immer. Sie will in Zukunft besser aufpassen, was sie postet und andere Chinesen vor den Gefahren missbräuchlich genutzter QR-Codes warnen.
Gegenüber dem Medium Chinadaily ordnet Anwalt Lin Xiaoming den Zwischenfall ein. Er glaube nicht, dass Wang hätte zahlen müssen, da ersichtlich gewesen sei, dass es sich um einen Irrtum gehandelt habe, führt er aus.
Obwohl die Besteller bislang nicht ermittelt wurden, könnte den fiesen Feinschmeckern reichlich Ärger drohen, erklärt der Anwalt. Auf "bösartige Fake-Bestellungen" sehen die chinesischen Gesetze Geldstrafen oder gar den Abzug von Punkten im Sozialkredit-System vor.
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