Panikkäufe wegen Salz! Leere Regale in den Geschäften
Peking (China) - In Teilen Chinas geht in den Geschäften das Salz zur Neige. Nachdem Japan angekündigt hat, Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima ins Meer abzuleiten, sei eine regelrechte Kaufpanik im Reich der Mitte ausgebrochen.
Die Menschen in China hätten angefangen, massenhaft Salz zu horten, berichtet China Daily. Besonders betroffen seien die Hauptstadt Peking, die Provinz Fujian sowie die Metropole Shanghai. Selbst Online-Händler würden keine Vorräte mehr haben.
Was ist da los? Eine Angst vor Verknappung, wie wir sie etwa während der Corona-Pandemie bei Toilettenpapier erlebt haben, steckt nicht dahinter. Sondern es ist die Angst der Chinesen vor radioaktivem Salz!Alles begann, nachdem Japan mitgeteilt hatte, mit der Einleitung gereinigter radioaktiver Abwässer aus dem Atomkraftwerk Fukushima ins Meer zu beginnen.
Die Leute fürchten nun, dass das Meerwasser dadurch nuklear verseucht und Salz deshalb kontaminiert werden könnte.
China hat auch schon ein Einfuhrverbot für alle Fischereierzeugnisse aus Japan verhängt, was die Bedenken der Verbraucher jedoch nur noch vergrößerte.
Ihre Sorge vor einer Verunreinigung des Salzes habe schließlich den Kaufrausch ausgelöst.
Salz-Produzent versucht, zu beruhigen
Dabei hat die staatseigene China Salt Group, das weltweit größte Salzproduktionsunternehmen, bereits darauf hingewiesen, dass die Salz-Gewinnung von der nuklearen Verschmutzung nicht betroffen sei. Aus dem Pazifischen Ozean entnommene Proben hätten keine erhöhte Radioaktivität gezeigt.
In einer Erklärung des Konzerns hieß es, dass man zudem über ausreichende Salzreserven verfüge, eine Bevorratung sei nicht nötig.
"Wir machen Überstunden, um zu produzieren und zu liefern, und setzen uns voll und ganz dafür ein, die Marktversorgung sicherzustellen. Bitte kaufen Sie Salzprodukte rational ein und vermeiden Sie Panikkäufe", erklärte das Unternehmen.
Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es im März 2011 in Folge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis zu mehreren Kernschmelzen.
Die zerstörten Reaktoren müssen seitdem mit Wasser gekühlt werden, das in riesigen Tanks aufgefangen wird. Inzwischen ist von rund 1,34 Millionen Tonnen Kühlwasser die Rede.
Vor seiner Einleitung ins Meer wird es gefiltert - bis auf das radioaktive Isotop Tritium. Deshalb werde das Kühlwasser so weit mit Meerwasser verdünnt, bis die Tritium-Konzentration den Sicherheits-Vorgaben entspricht. Die Angst der Menschen in China vor Strahlung verflüssigen sich damit jedoch nicht.
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