Neue Provokation Chinas: Flugzeugträger durchquert Straße von Taiwan
China/Taiwan - Drei chinesische Schiffe, darunter der Flugzeugträger Shandong, haben am Samstag die Straße von Taiwan durchquert. Experten werten dies als weitere Demonstration der militärischen Macht Pekings.
Nach wie vor beansprucht China das selbstverwaltete demokratische Taiwan als Teil seines Territoriums.
Seit der Wahl der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen (66) im Jahr 2016, die die Zugehörigkeit der Insel zu China ablehnt, hat Peking seine Luft- und Seepräsenz in der Region verstärkt.
Die Anwesenheit chinesischer Kriegsschiffe wird seitdem ständig überwacht und von Taipeh fast täglich gemeldet. Seit März 2022 wurde jedoch kein Flugzeugträger mehr gesehen, der die 180 Kilometer breite Taiwanstraße durchquert hat.
"Eine Flottille von drei Schiffen unter der Führung des Flugzeugträgers Shangdong passierte heute Mittag die Straße von Taiwan", teilte Taiwans Verteidigungsministerium in einer Erklärung am Samstag mit.
Die chinesische Marine bewegte sich westlich der Mittellinie in Richtung Norden", heißt es in dem Statement. Die Taiwanstraße, auch Formosastraße genannt, ist eine 180 Kilometer breite Meerenge zwischen China und Taiwan.
Zuletzt hatte China vor etwa einem Monat umfangreiche Luft- und Seemanöver rund um die Insel durchgeführt.
China will gezielte Abriegelung Taiwans simulieren
Laut Militärexperten will China mit seiner Präsenz vor Ort sowohl Macht demonstrieren als auch eine gezielte Abriegelung Taiwans einschließlich einer Luftblockade simulieren.
So befinden sich auf dem Flugzeugträger Shandong mehrere J15-Kampfjets, die im Ernstfall zum Einsatz kommen könnten.
Laut China waren die jüngsten Manöver eine Reaktion auf Tsais Treffen mit dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy (58).
Titelfoto: Li Gang/Xinhua/AP/dpa