Influencerin kauft illegal weißen Hai und isst ihn: trotz Strafe keine Einsicht!
Sichuan (China) - Der weiße Hai ist extrem gefährdet und die am meisten geschützte Haifisch-Art der Welt. Einer Influencerin aus China war das jedoch egal! Sie filmte, wie sie das Tier kaufte, zerlegte und zubereitete.
Dafür stand sie nicht nur online in der Kritik, sondern wurde auch von der chinesischen Regierung zu einer Strafzahlung aufgefordert. Doch anstatt Einsicht zu zeigen, will die junge Bloggerin nun klagen: Sie habe den Hai nicht illegal erworben.
Wie das US-Magazin "Insider" berichtete, soll die chinesische Influencerin Jin, welche online unter dem Alias "Tizi" bekannt wurde, den Hai bereits im April 2022 erworben und verspeist haben.
Sie postete auf den chinesischen Social-Media-Plattformen "Douyin" und "Kaishou" (ähnlich TikTok), wie sie das tote Tier kaufte, zerstückelte und zubereitete, ehe sie es zusammen mit Verwandten verspeiste. Mit vielen Stimmen der Kritik ging der Clip viral, sodass schließlich auch die chinesische Regierung auf Tizi aufmerksam wurde.
Weiße Haie wurden laut dem "World Wide Fund For Nature" (WWF) im Jahr 2000 auf der Roten Liste bedrohter Arten als gefährdet eingestuft und gelten mittlerweile sogar als stark gefährdet. Ihr größter und einziger Feind: der Mensch.
Auch in China sind weiße Haie rechtlich geschützt. Der illegale Besitz eines Tieres soll mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden. Die chinesische Bloggerin Jin kam dagegen recht glimpflich davon: Umgerechnet fast 17.000 Euro muss sie nun Strafe zahlen.
Ungewöhnliches Essen für Klicks
Jin alias Tizi, welche in der Provinz Sichuan lebt, postete bereits in der Vergangenheit Videos auf denen sie Tiere wie Krokodile oder Strauße aß. Sie wurde mit sogenannten Mukbang-Videos berühmt, auf denen Influencer große Mengen an Essen, oft in Livestreams, zumindest aber vor laufender Kamera verspeisen.
Die Influencerin habe nach eigenen Angaben besten Gewissens gehandelt und den weißen Hai legal auf Alibabas Online-Shopping-Plattform Taobao für umgerechnet etwa 1050 Euro erworben.
"Diese Leute reden Unsinn", sagte die Food-Bloggerin dem Nachrichtendienst "South China Morning Post" und soll im Juli die Suche nach einem Anwalt gestartet haben. Ob Jin jemanden finden konnte, der sie rechtlich in dem heiklen Fall vertritt, ist bisher unklar.
Allerdings wurden mittlerweile zwei weitere Personen, die im Verdacht stehen in den Fang und Verkauf des weißen Haies involviert gewesen zu sein, festgenommen.
Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: douyin/dyapvsqsdbas